Fußball

Drei Österreicher träumen in Wembley vom Cupfinale gegen Chelsea

Im Wembley-Stadion, wo 2013 Paul Scharner mit Wigan sensationell durch ein 1:0 gegen Manchester City englischer Cupsieger wurde, träumen Sonntag Abend drei Österreicher vom Einzug ins Finale: Ralph Hasenhüttl als Trainer von Southampton mit seinem Tiroler Assistenten Richard Kitzbichler (Bild oben) sowie Ex-Teamkapitän Christian Fuchs als eiserne Reserve auf der Bank von Leicester. Es ist das Duell zwischen dem 14. der Premier League und dem Dritten, also ist Leicester der Favorit aufs einen größten Coup der  Klubgeschichte seit dem sensationellen Meistertitel vor fünf Jahren. Da klammert sich Hasenhüttl an die berühmten Thesen, dass in einem Spiel immer alles möglich ist, der Pokal seine eigenen Gesetze hat usw. Das Finale erreichte Samstag bereits Chelsea durch ein 1:0 (0:0) im Duell der Semifinalisten der Champions League gegen Manchester City.

Hasenhüttl ist der erste österreichische Trainer, der in einem englischen Cupsemifinale in der Coaching Zone steht. Sicher ein Highlight seiner Karriere. In Wembley saß er im November 2018 auf der Tribüne, als er neben dem damaligen Vorstandschef Ralph Krueger Southampton beim 0:3 gegen Tottenham beobachtete, ehe er seinen Wechsel zu den „Saints“ fixierte. Zweieinhalb Jahre später  ist er voll dabei: „Wir können Geschichte schreiben, das ist uns bewusst, das macht Kräfte frei.“ Southampton stand zuletzt 2003 im Endspiel des FA-Cups, gewann ihn bisher einmal. Vor 45 Jahren. Letzten Montag bezog Southampton in der Premier League in Birmingham beim vorletzten Westbromwich eine 0:3-Abfuhr, wofür Hasenhüttl eine Begründung wusste: „Wir ordnen seit Wochen alles dem Cup unter. Weil das für uns die größte und einzige Chance  auf eine Trophäe ist!“ Wie viel die den Fans bedeuten würde, hat Hasenhüttl seit Tagen gehört. Da es wieder erlaubt ist, in die Stadt zu gehen, nützte er dies, wurde öfters auf das Cupsemifinale angesprochen: „Wir könnten viele Menschen glücklich machen!“

Hasenhüttl schaltete mit Southampton am Weg unter die letzten vier Shrewsbury, Titelverteidiger Arsenal, Wolverhampton und Zweitligist Bournemouth aus. Leicester schaffte es gegen Stoke, Brentford, Brighton und Manchester United. Fuchs spielte nur gegen Brighton. 4000 Fans dürfen ins Wembley-Stadion, das eine Kapazität für 90.000 hat. Die vorerst nicht einmal zu fünf Prozent genützt wird: „Die Zuschauer wird man dennoch merken und hören“, prophezeite Hasenhüttl. Für die sieben Spiele der Europameisterschaft in Wembley gibt es Pläne und Konzepte für 25.000 Zuschauer, für das Finale möglicherweise noch für mehr.

Foto: FC Southampton.

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