Als Verlierer des Tages kam Herbert Prohaska Freitag in der deutschen „FussballBild“ auf Seite drei vor. Unter der Devise: Diese Wette ging in die Hose. Weil er Mittwoch Abend wegen der verlorenen Wette in Sachen Barcelona-Wunder erstmals in gestreiften Boxershorts den ORF-Zusehern gute Nacht wünschen musste. Auf Seite eins gehören aber Guido Burgstaller die Schlagzeilen: „Burgstaller schlägt wieder zu“. Dazu ein Bild von seinem Jubel mit aggressivem Gesichtsausdruck über sein zweites Tor in seinem zweiten Europa League-Spiel für Schalke zum 1:1 gegen Mönchengladbach.“Ein klassischer Burgknaller“ wie sein Freund Alessandro Schöpf nachher konstatierte, „bis auf das Ergebnis war es ein sehr guter Abend“. nach dem Gladbach daheim ein 0:0 zum Weiterkommen reicht.
Schalke droht weiterhin der Tripple-Schrott: Auf das k.o. im deutschen Pokal, der Talfahrt in der Bundesliga kann das Ausscheiden aus der Europa League im innerdeutschen Duell folgen. Um das zu verhindern, änderte Trainer Markus Weinzierl sein System und damit auch die Rolle von Schöpf. Statt drei Innenverteidiger Viererabwehr, ein 4-4-2 mit Schöpf als Offensivspieler an der rechten Flanke, abgesichert durch einen Rechtsverteidiger. Interessant , dass Schöpf dabei auf weniger Ballkontakte kam als in der anderen Rolleim Fünfermittelfeld mit mehr Defensivaufgaben. Laut der aktuellen Bundesligastatistik ist er nach 23 Runden aber punkto Kilometerfresser die Nummer eins: Seine 12,9 Kilometer in einem Spiel schaffte kein anderer.
Pech für den Tiroler, dass durch seinen Ballverlust die Führung für Gladbach entstand. Zum Glück antwortete sein Kärntner Freund Burgstaller bald mit dem Ausgleich. Im Finish verhinderte die Stange bei einem Schuss des für Schöpf eingewechselten Choupo-Moting den Schalker Sieg , ebenso die Latte den zweiten Burgknaller beim abgefälschten Schuss des Publikumslieblings. Der für 56.000 Fans wieder „malochte“, dem kein Zweikampf, kein Sprint zu viel war. „Wenn wir so auftreten, kompakt stehen, alle kratzen und beißen, sehe ich das positiv“, meine Burgstaller und gab die Devise aus, nächsten Donnerstag sei beim Retourspiel in Sachen Aufstieg alles offen.
Aber es war bereit das sechste Match von Schalke hintereinander ohne Sieg. Weinzierl musste am Tag danach in den Gazetten lesen, mit einem Punkteschnitt von 1,2 pro Spiel der schlechteste Schalke-Trainer in den letzten 23 Jahren zu sein. Wie positiv man bei Schalke über das Unentschieden redete, fiel auch einem ehemaligen Schalke-Legionär aus Österreich im Wiener Puls4-TV-Studio in St. Marx auf. Edi Glieder, inzwischen 48, vor 14 Jahren vom legendären Manager Rudi Assauer nach dem UI-Cup-Finale mit Pasching gegen Schalke engagiert, von Trainer Jupp Heynckes in 16 Spielen eingesetzt, in denen er zwei Tore erzielte, stimmte der Meinung des Ex-England-Legionärs und jetzigen Portsmouth-Vorstands Johnny Ertl, wonach Schalkes Ansprüche offenbar sich in Richtung Durchschnitt reduzieren, was bei diesem Klub nicht passieren dürfte, sofort zu.
Noch mehrere klassische Burgknaller wären ein Mittel gegen das drohende Image der grauen Maus in Königsblau. Die nächste Gelegenheit dazu: Sonntag auf Schalke gegen Augsburg. Da dürften fünf Österreicher beginnen: Burgstaller und Schöpf sowie Martin Hinteregger, Kevin Danso und Georg Teigl bei Augsburg. Manager Stefan Reuter gab dem 18jährigen Danso nach seinem starken Debüt gegen RB Leipzig einen Profivertrg bis 2021. Hinteregger: „Ich seh´Kevin wie meinen jüngeren Bruder“.
