Fußball

Ein Spieler von Altachs neuem Trainer ist sein jüngerer Bruder

Altach hat den Nachfolger für Joachim Standfest gefunden. Mit einer österreichischen Lösung: Sportchef Roland Kirchler entschied sich für den 32 jährigen Salzburger Fabio Ingolitsch, der seit Sommer U 21-Trainer beim FC Zürich war. Mit Ingolitsch entschieden sich Sportdirektor Roland Kirchler (Bild) und Geschäftsführer Christoph Längle für eine problematische Variante, die es in dieser Konstellation bei keinem anderen Bundesligaklubs gibt, die auch etwas Konfliktstoff enthält:  Denn einer seiner Spieler wird sein fünf Jahre jüngerer Bruder Sandro sein, der seit einem Jahr bei Altach ist und einen Vertrag bis 2026 hat. Rechtsverteidiger Sandro Ingolitsch spielte früher bei Liefering, wo sein Bruder auch Trainer war, danach bei St. Pölten und Sturm Graz, kam in den bisheyigen neun Runden achtmal zum Einsatz.

Kirchler erwartet, dass Ingolitsch mit seiner Herangehensweise frischen Wind ins Teambringen  wird, sieht ihn aufgrund seiner Erfahrung und fundierten Ausbildung als ideale Besetzung. Fabio Ingolitsch war bei Liefering Assistent des Dänen Bo Svensson, dann dessen Nachfolger, als Svensson in die deutsche Bundesliga zu seinem Ex-Klub Mainz wechselte. Er hatte am Ende der Saison 2022/23 die Zusage, seinen Job zu behalten, ehe plötzlich alles anders war. Er musste Onur Cinel, dem Assistenten von Teamchef Ralf Rangnick weichen. Anzunehmen, dass Rangnick auf Grund seiner Salzburg-Connection daran nicht ganz unbeteiligt war. Ingolitsch pausierte eine Saison, begann im Sommer in Zürich, konnte nach Altachs Anfrage den Vertrag nach elf Spielen lösen.

Einen neuen Trainer präsentierte auch Zweitligist St. Pölten. Einen 35 jährigen Türken namens Tugberk Tanrivermis, in Österreich bisher gänzlich unbekannt. Er folgt auf Aleksandar Gitsov, der trotz des überraschenden 4:2 in Ried gehen musste. Daher wird die Entscheidung gegen ihn, der derzeit den Kurs zur Pro Lizenz absolviert, schon zuvor gefallen sein. Seitens des australischen Investors FC 32, einer globalen Fußballplattform, die bei St. Pölten das Sagen hat. Deren Boss Paul Francis vertraut in Sachen Fußball in St. Pölten auf den Türken Cem Soylu. Der entscheidet, was sportlich passiert, nicht Sportchef Christoph Freitag. Soylu absolvierte ein Doppelstudium in Wirtschaftswissenschaft und Unternehmertum, arbeitet bei einem in New York ansässigen Hedgefonds. Soylu und der neue Trainer sind beste Freunde, kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei Galatasaray Istanbul.  Wo Tanrivermis Assistent des türkischen Trainerstars Fatih Terim und dessen Nachfolgers, des Kroaten Igor Tudor, war.

Zuletzt gewann Tanrivermis mit der U 18 des AS Roma den Meistertitel. Deshalb bezeichnete ihn St. Pölten als Mitarbeiter des berühmten Jose Mourinho. Ob der Portugiese das auch weiß? Cem Soylu verpflichtete im Sommer neun Legionäre. Das Ergebnis: In neun Runden nur zwei Siege und Platz elf. Eigentlich wollte St. Pölten zu den Aufstiegskandidaten zählen.

 

 

Foto: SCR Altach.

2

Meist gelesen

Nach oben