Fußball

Die Wiener Austria muss Altach, Lustenau und die Vienna eigentlich beneiden

Harald Zagiczek, der neue Finanzvorstand der Wiener Austria, ist in den ersten Wochen seiner Tätigkeit am Verteilerkreis noch damit beschäftigt, sich einen Überblick zu verschaffen, wo beim Sanierungs- und Sparprogarmm beim Traditionsklubs wirkungsvoll angesetzt werden kann. Dieser Tage wird er möglicherweise etwas neidisch geworden sein. Als er die Erfolgsmeldungen der Vorarlberger Bundesligaklubs oder aus Wien von Zweitligist Vienna mitbekam. Ähnliche Zahlen hätte Violett derzeit sehr gerne, ist aber doch noch weit davon entfernt.

Altach brachte das Schnabelholz-Stadion bis 2019 mit der Fertigstellung der letzten Tribüne sozusagen auf Hochglanz (Bild), jubelte zum Abschluss des Geschäftsjahrs über einen Rekord-Umsatz von 11,021 Millionen, einen Gewinn von 368.000 Euro und freute sich über ein positives Eigenkapital von 3,091 Millionen Euro. Langzeit-Geschäftsführer Christoph Längle sah daher einen Meilenstein erreicht. Beim Minus der Wiener Austria war in letzter Zeit stets von 60 Millionen die Rede. Auch Schlusslicht Austria Lustenau meldete für 2022/23 Rekordzahlen, Investitionen auf einem Allzeithoch: 6,32 Millionen Umsatz, durch den Verkauf von Bryan Teixeira an Sturm Graz um 1,2 Millionen mehr Einnahmen als geplant, ein Rekordgewinn von 919.000 Euro, das negative Eigenkapitel von 1,2 Millionen auf 235.000 Euro reduziert. In Wien bei der Austria gibt es andere, größere Dimensionen, bräuchte man daher auch eine signifikantere Schuldenreduzierung, um die Lizenz für die Saison 2024/25 in erster Instanz zu bekommen.

Die Vienna steigerte nach dem Aufstieg in die zweite Liga seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent in die Nähe von fünf Millionen, genau auf 4,6. Die positive Eigenkapitalquote des ältesten Fußallklubs in Österreich liegt bei 25 Prozent. Präsident Kurt Svoboda bezeichnet dies als einen bedeutenden Meilenstein am Weg zurück in die Bundesliga, sieht die blau-gelbe Erfolgsgeschichte noch lange nicht abgeschlossen: „Wir sind unserem Ziel, die Vienna als innovativen und zukunftsorientierten Ausbildungsverein als dritte Kraft in Wien zu etablieren, erneut ein Stück näher gekommen.“ Daher reichte die Vienna erstmals seit der Rückkehr in den Profifussball letzten Montag den Jahresabschluss für eine mögliche Bundesliga-Lizenz ein.

 

Foto: SCR Altach.

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