Fußball

Nagelsmann und die deutsche Elf für die EM mit der heiklen Neuer-Frage

Das zweite deutsche Länderspiel unter Julian Nagelsmann brachte nicht den zweiten Sieg. Auf das 3:1 gegen die USA in Hartford folgte am Lincoln-Field in Philadelphia in der Nacht auf Mittwoch ein 2:2 (1:1) gegen Mexiko, bei dem  durch Innenverteidiger Antonio Rüdiger in Führung gelang und der zur zweiten Hälfte für Thomas Müller gekommene Dortmund-Stürmer Niclas Füllkrug kurz nach Mexikos 2:1 in der 51. Minute den Ausgleich erzielte. Von einem Rückschlag sprach keiner, die deutsche Medienlandschaft unterstrich die positive Aufbruchstimmung rund um die Personalie Nagelsmann. Viele glauben, dass er seine Stammelf für die Europameisterschaft bereits gefunden hat, die er im November gegen die Türkei in Berlin und im Prestigeduell beim Nachbarn Österreich in Wien auch präsentieren wird. Im 4-2-3-1 mit Real Madrid-Legionär Rüdiger und dem von Nagelsmann nach zwei Jahren zurückgeholten Routinier Mats Hummels im Abwehrzentrum, Jonathan Tah (Leverkusen) und Robin Gosens (Union Berlin) als Außenverteidiger, in der Mitteilfeldzentrale mit Joshua Kimmich und Kapitän Ilkay Gündoğan, mit dem Offensiv-Trio Leroy Sane, Jamal Musiala, und Florian Wirtz hinter Spitze Füllkrug.

„Ich habe bisher noch keine Mannschaft trainiert, die neue Dinge so schnell annimmt und umsetzt“, konstatierte Nagelsmann zufrieden auf der DFB-Homepage, stellt aber auch fest, dass man vieles noch besser machen könne und auch müsse. Die Verlierer der ersten zwei Nagelsmann-Länderspiele waren bald ausgemacht: Dortmunds Abwehrspieler Niklas Süle, der bei beiden Toren Mexikos nicht gut aussah, dann Bayerns Mittelfeldspieler Leon Goretzka, der in keinem Spiel beginnen durfte, obwohl  der erkranktce Joshua Kimmich fehlte. Brighton-Legionär Pascal Groß bekam zweimal den Vorzug. Ein anderer aus Englands Premier League, Kai Havertz von Arsenal, wurde gegen die USA nur eingewechselt, gegen Mexiko nicht einmal das. Und dann gibt es noch die heikle Frage um Manuel Neuer.

Nagelsmann ernannte Gündogan bereits zum Kapitän der Europameisterschaft. Teilte dies dem 37 jährigen Neuer telefonisch aus Nordamerika mit. Die Binde, die Neuer nach dem Rücktritt von Sebastian Schweinsteiger seit September 2016 trug, ist der Klassetorhüter los. Neuer muss nach seinem im Dezember beim Skifahren erlittenen Schien-und Wadenbeinbruch zunächst sein Comeback bei Bayern München feiern, dann um die Rückkehr ins Nationalteam kämpfen. Eine Garantie als Nummer eins hat der Weltmeister nicht mehr. Sein Konkurrent, Barcelonas Marc Andre ter Stegen, wirkte gegen Mexiko nicht immer sattelfest. Neuer könnte Samstag bei Bayerns Auswärtsspiel gegen Mainz ins Tor des Abonnementmeisters zurückkehren. Sein Draht zu Nagelsmann funktioniert nicht mehr richtig, seit kurz nach Neuers schwerer Verletzung Nagelsmann dafür sorgte, dass Neuers Vertrauensmann als Tormanntrainer, Toni Topalovic, von Bayern beurlaubt wurde.

Foto: DFB.

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