Mittwoch jubelte Rapid in den roten Auswärtsdressen in Pasching über den Aufsieg ins Finale des Uniqa-Cups, vier Tage später am Innsbrucker Tivoli über den zweiten Sieg in der Qualifikationsrunde als Krönung einer erfolgreichen Woche. Drei Erfolgserlebnisse hintereinander hatte Rapid in dieser Saison zuvor noch nicht: Zunächst das 3:0 gegen Admira im Allianz-Stadion, dann das Happy End beim Elfmeterkrimi gegen den LASK, Samstag das 2:0 bei Wacker Innsbruck, das viel klarer hätte ausfallen müssen. Denn es war Eisenbahnfußball auf das Tor der Tiroler mit Chancen fast im Minutentakt, die bis auf zwei alle vergeben wurden. Die schlimmsten zwei Hoppalas passierten ausgerechnet dem für seine gute Technik bekannten Christoph Knasmüllner. Der erste schon kurz nach Beginn. Es war „Slapstick“, wie er aus kürzester Distanz den Ball neben das Tor stolperte.
Mittwoch verwandelte einer, der zum ersten Mal in diesem Jahr spielte, den entscheidenden Penalty gegen den LASK. In Innsbruck durfte Mateo Barac durch die Sperre von Max Hofmann von Beginn an ran, humpelte aber nach 28 Minuten mit einer Knöchelverletzung vom Platz. Da führte Rapid schon, weil ein anderer bei seinem ersten Einsatz in diesem Jahr sogar aus dem Spiel heraus getroffen hatte: Innenverteidiger Christopher Dibon nach einem Getümmel, das auf einen Eckball von Thomas Murg gefolgt war. Ein Seitenbandanriss im Knie zwang Dibon zum Zuschauen. Insgesamt 79 Pflichtspiele versäumte der 28jährige in seinen fünfeinhalb Jahren Rapid-Jahren nach der Rückkehr aus Salzburg wegen diverser schwerer Verletzungen. Von der Schulte über die Hüfte, die Leisten bis zum Knie. Als es ihn im Februar wieder erwischte, meinte er zur Frage nach seinem Zustand, nur lakonisch: „Ich bin ein Wrack!“ Jetzt konnte sich das Wrack zurückmelden, weil der erkrankte Mario Sonnleitner nicht zur Verfügung stand.
Mit seinem erste Bundesligator seit zwei Jahren, seinem insgesamt fünften in 138 Pflichtspielen für Rapid: „Besser hätte es nicht gehen können“, freute er sich. Trainer Didi Kühbauer schätzt ihn schon seit gemeinsamen Admira-Zeiten als „Vollprofi“, auf den man sich verlassen kann. Einer mit Rapid-Geist eben. Auch beim Schützen des zweiten Tor war es sozusagen eine Rückmeldung. Joker Deni Alar beendete nach seiner Einwechslung das Zittern, dass die vielen verpassten Chancen sich noch rächen könnten. Er verwertete vier Minuten nach der Einwechslung seine erste nach Assist des wieder einmal starken Murg. Für Alar war es der vierte Treffer der Saison, der erste seit 2. September 2018 gegen seinen Ex-Klub Sturm in Graz, also seit sieben Monaten.
Noch selten sah man eine Torschützen so wenig jubeln wie Alar. Zu tief sitzt der Frust, dass es bisher nicht läuft, er heuer bei Kühbauer kein ernstes Thema war. Nur 13 Minuten beim Cuoaufstieg gegen Hartberg, sonst nichts bis zu den neun in Innsbruck. Das letzte Match über 90 Minuten bestritt Alar am 25. November bei der 0:1-Heimniederlage gegen LASK. Auf eine dementsprechende Frage beim „Sky“-Interview meinte Kühbauer klipp und klar: „Deni hat nicht gespielt, weil ich mich für andere entschieden habe.“ Es wäre vielleicht eine Überlegung wert, es einmal mit Alar mit Aliou Badji zu probieren. Der robuste Badji würde es mit der gegnerischen Abwehr aufnehmen, Alar könnte um ihn „herumschleichen“, Abpraller nützen. Dass er noch immer weiß, wo das Tor steht, zeigte er am Tivoli,
Die Qualifikationsrunde scheint zum Duell zwischen Rapid und Mattersburg um Platz sieben zu werden. Die Burgenländer fertigten Hartberg 3:0 (0:0) ab. Samstag folgt das direkte Duell in Hütteldorf. Da kann sich Rapid für die 1:2-Niederlage im Pappelstadion am 10.März revanchieren, wegen der Grün-Weiß in der Meisterrunde fehlt, statt dessen für guten Besuch in der Qualfikationsrunde sorgt. 7412 Zuschauer kamen auf den Tivoli, zu den anderen zwei Partien 2500. Letzter blieb die Admira, die sich in der Südstadt im Kellerduell gegen Altach nicht durchsetzte, mit einem 1:1 (1:0) begnügen musste. Die Vorarlberger sind mit ihrem neuen holländischen Trainer Alex Pastoor noch unbesiegt.