Fußball

Erster Sieg über Liverpool und Klopp: Hasenhüttl brach in Tränen aus!

Sein erster Sieg mit Southampton gegen Liverpool im vierten Anlauf, sein erster im Trainerduell gegen Jürgen Klopp im fünften. Als nach insgesamt 97 Minuten das 1:0 (1:0) perfekt war, der Schlusspfiff ertönte, da sank Ralph Hasenhüttl in der Coaching Zone vor seiner Trainerbank auf die Knie, brach mit dem Kopf auf den Rasen gebeugt, in Tränen aus. Klopp ging vorbei, klopfte dem knienden Grazer anerkennend auf die Schulter. Verständliche Emotionen bei Hasenhüttl. Eine Woche zuvor hatte er sich nach einem positiven Corona-Test seiner Frau, der sich als falsch herausstellte, in Selbstisolaton begeben, einen Tag später beim 0:0 gegen West Ham seine Premiere als Home Coach feiern müssen. Ab Freitag leitete er wieder das Training, drei Tage später gewann Southampton erstmals seit März 2016 gegen den Meister, als der jetzige Liverpool-Star mit Salzburger Vergangenheit, Sadio Mane, noch im Dress der „Saints“ mit einem Doppelpack ein 3:2 möglich gemacht hatte.  Ein historischer Tag, der 4. Jänner 2021, an dem Hasenhüttl Geschichte schrieb: Es gelang noch keinem österreichischen Trainer, in der Premier League einen Sieg gegen Liverpool zu feiern. In der Qualifikation zur Champions League hatte dies Walter Schachner mit dem GAK geschafft. Sogar an der Anfield Road. Aber dies ist schon lange her. Im Juli 2005 war es.

Mit der ersten Chance im Spiel fiel das goldene Tor. Schon nach zwei Minuten: Nach einem Freistoß von Kapitän  James Ward Prowse hob Ex-Liverpool-Stürmer Danny Ings (Bild oben) gefühlvoll den Ball mit links über Torhüter Alisson Becker ins lange Eck. Den Vorsprung verteidigte Southampton phasenweise mit Mann und Maus. Bei Liverpools Dauerdruck war es eigentlich unvorstellbar, dass Southampton im dritten Spiel hintereinander kein Tor kassierte. Um so mehr, als fünf Mann der Stammbesetzung fehlten. Auch Tormann  Alex McCarthy nach einem positiven Covid 19-Test. So kam der 2.01 Meter große ehemalige englische Teamkeeper Fraser Forster zu seinem ersten Einsatz in der Premier League seit März 2019. Der erste Schuss, den er abwehren musste, kam erst in Minute 75 von Mane. Das zeigte, wie stabil Southamptons Abwehr in der  Daueroffensive des Meisters blieb.

Die Belohnung für Southampton: Sprung von Platz neun auf Platz sechs. Punktegleich mit dem Vierten und Fünften, mit Tottenham und Manchester City, dank der um einen Treffer besseren Tordifferenz vor Everton, drei Punkte vor Chelsea. Und zum Dritten Leicester fehlen nur drei Punkte. Bei dem gastiert Southampton in der übernächsten Runde. Dazwischen kommt aber am Wochenende noch im FA-Cup das Heimspiel gegen Drittligist Shrewsbury und vier Tage darauf  das Auswärtsspiel gegen Aufsteiger Leeds. Southampton schaffte mit der Sensation, dass Manchester United  der heimliche Tabellenführer der Premier League ist. Punktegleich mit  Liverpool, aber ein Spiel weniger ausgetragen.

Ganz Österreich freut sich mit Hasenhüttl. Um der Wahrheit die Ehre zu geben: Die Trainerausbildung machte er aber in Deutschland. Er ist nicht der lebende Beweis für die Qualität der österreichischen. „Wir hatten einen perfekten Spielplan und dazu das nötige Glück, das man gegen Liverpool braucht“, meinte Hasenhüttl, „unsere Mentalität und der Aufwand waren unglaublich, unübertreffbar.“ Dass ihm am Ende des Sky-Interviews wieder die Tränen in die Augen schossen, schrieb er der Kälte und nicht seinen Emotionen zu. Mit Andrew Mariner pfiff übrigens der Referee, der auch beim historischen 0:9-Heimdebakel gegen Leicester vor eineinhalb Jahren im Einsatz war.

 

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