Fußball

Erstes Goldtor von Wimmer, ins Finale gezittert: Das wird für Austria gegen Hartberg nicht reichen

Ins Finale des Play-off hat es die Austria zwar geschafft. Aber das 1:0 (1:0) gegen Altach durch das erste Goldtor des 19 jährigen Youngsters Patrick Wimmer für Violett hinterließ doch Zweifel, ob diese Leistung auch Samstag in der Generali-Arena gegen Hartberg und Mittwoch beim Retourspiel in der Steiermark reichen wird, um den fünften Europacupplatz zu erkämpfen. Auch bei Wimmer (Bild oben) selbst: „Gegen Hartberg müssen wir das Spiel selbst mehr in die Hand nehmen und unsere Chancen besser nützen!“  Das hat er völlig richtig erkannt.

Letzte Saison spielt er bei Gaflenz in der niederösterreichischen Landesliga. Als er im letzten Sommer geholt wurde, war er eigentlich für die Young Violets in der zweiten Liga gedacht. Gaflenz, das ist sozusagen der „Stammklub“ von Austrias Vizepräsident Raimund Harreither, von dem auch der Tipp, den jungen Wimmer zu scouten, kam. Im Herbst spielte er schon in Österreich U 19 von Rupert Marko als Linksverteidiger, im Dezember debütierte er beim 2:2 im Derby gegen Rapid ber in der Bundesliga. Seit Jänner gehört er fix zu Austrias Bundesligakader. Gegen Altach war es sein 17.Einsatz, der fünfte in der Startelf. Er ist ein Lichtblick einer verkorksten Saison. Letzten Samstag setzte ihn Trainer Christian Ilzer beim 1:0 gegen Mattersburg als rechten Verteidiger ein, bezeichnete dies als Wimmers beste Position für die Zukunft. Vier Tage später begann Wimmer im Mittelfeld auf der linken Außenbahn. Egal auf welcher Position er zum Zug kommt: Er fällt mit seiner Dynamik auf, mit seiner Aggressivität. Ihm ist kein Sprint, kein Zweikampf zu viel. Mitunter wirkte es, als wolle er mit dem Kopf durch die Wand. Aber da spielen sowohl übertriebener Eifer als auch jugendliche Unerfahrenheit eine Rolle.

Beim Goldtor nach 27 Minuten ging Wimmer in die „Gasse“, bekam von Manprit Sarkaria einen idealen Pass, mit dem er Altachs Abwehr davonlief. Beim ersten Versuch scheiterte er an Tormann Martin Kobras, aber Christoph Monschein setzte nach, brachte mit links eine Flanke zur Mitte. Dorthin, wo Wimmer stand, der per Kopf ins Netz traf. Das sollte für den glücklichen Sieg reichen. Glücklich deshalb, weil Daniel Nussbaumer die erste große Chance im Spiel hatte, nach drei Minuten an Tormann Patrick Pentz scheiterte. Jener Nussbaumer, der am 9.Juni bei Altachs 2:0 in der Generali-Arena Austria schon nach 21 Sekunden einen Schock evrsetzt hatte, von dem sie sich nicht erholte. Das wäre wahrscheinlich auch Mittwoch Abend passiert, wäre Altach in Führung gegangen. Ein kritischer ehemaliger Austria-Trainer bemerkte am Ende sogar, die Sieger hätten selbst nicht gewusst, warum sie am Ende gewannen.

Die Vorarlberger waren die Mannschaft mit der besseren Raumaufteilung, mit mehr spielerischen Akzenten, oft durch Direktspiel. Und sie hatten mit dem 32 jährigen Deutschen Sydney Sam die auffälligste Persönlichkeit am Rasen, Mit seinem Lattenpendler hätte das Spiel nach der Pause noch kippen können. Aber das war anderseits die einzige wirklich torgefährliche Aktion in der Phase, in der Altach klar das Spiel machte, die Austria zurückdrängte., Dann blies Ilzer sozusagen zum Rückzug, brachte mit  Vesel Demaku und James Jeggo für Kapitän Alexander Grünwald und Max Sax robuste Mittelfeldspieler, mit denen das Resultat gehalten werden sollte. Dei Austria wartete daheim auf Konterchancen, die es in den letzten 20 Minuten in Hülle und Fülle gab. Aber wenn man insgesamt sechs Sitzer nicht verwertet, wie Monschein, der eingewechselte Benedikt Pichler oder Jeggo, dauert das Zittern bis zur 94.Minute. „In solchen Partien spielen auch die Nerven eine Rolle“, entschuldigte Ilzer, „aber wir waren zu inaktiv.“ Das sollte sich gegen Hartberg nicht wiederholen.

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