Fußball

Es polsterte in der Gruab´n: Cupsensation Wiener Viktoria

Mattersburg gelang der höchste Sieg der Bundesligaklubs in der ersten Runde des Uniqa-Cups mit einem 10:0 im Burgenland-Derby bei Pinkafeld mit vier Toren von Patrick Bürger,n der dennoch nicht der Rekordschütze war. Das schaffte Ronivaldo, der Brasilianer mit verletzungsreicher und daher erfolgloser Austria-Vergangenheit, der beim 5:0 von Austria Lustenau in Oberösterreich gegen Stadl Paura für alle Tore sorgte. Fast zu zweistellige Siegen kamen in Kärnten die Austria beim 9:0 in Köttmannsdorf (drei Tore von Alexander Grünwald, zwei von Dominik Prokop) und Wolfsberg mit dem 9:0 bei SAK Klagenfurt (drei Tore des Israelis Shon Weissman). Altach spielte in Kufstein ab der 24.Minute und Rot für Jan Zwischenbrugger, gewann dennoch 6:1. Der LASK erzielt die letzten zwei Tore beim 6:2 (1:1) in Vöcklabruck  in der Nachspielzeit, St.Pölten kam mit Müh´und Not zu einem 2:1 in Gloggnitz. Ausscheiden musste sogar Hartberg, weil es in der Brigittenauer „Gruab´n“ polsterte, die einzige große Überraschung gab: Die Wiener Viktoria triumphierte nach einem 2:2 (2:2, 0:1) über 120 Minuten mit 5:3 im Elfmeterschießen. Die  zweite Sensation im Cup, die der Aufsteiger in die Regionalliga Ost mit Toni Polster gegen einen steirischen Bundesligisten auf Kunstrasen im Elfmeterschießen schaffte. Vor sieben Jahren war es gegen Kapfenberg.

Samstag war vor den Augen von ÖFB-Sportchef Peter Schöttel alles drinnen. Bei 0:0 traf die Viktoria nur die Latte. Bei 0:1 ließen die Oststeirer fahrlässig einige Sitzer zur vorzeitigen Entscheidung liegen, was Trainer Markus Schopp nachher seiner Mannschaft auch vorwarf. Da hielt Viktorias 27jähriger Torhüter Günther Arnberger  seine Mannschaft mit starken Reaktionen im Spiel.  Dann drehte  der Aussenseiter durch Sebastian Leimhofer in vier Minuten das Spiel um, hatte durch Thomas Maier noch einen Lattenschuss. Einige Zentimeter tiefer und es wäre zu keinem Nachspiel gekommen. So glich Dario Tadic durch einen Handselfmeter mit seinem zweiten Tor noch aus. Drei Minuten vor Schluss der Verlängerung, in der Schopp bei seinen Spielern zu wenig Leidenschaft sah, zählte ein Tor Hartbergs wegen eines angeblichen Abseits zum Entsetzen von Präsidenten Brigitte Annerl nicht. Ihr Ärger wurde im Elfmeterthriller noch größer. So blieb ihr als  Trost nur das Kompliment eines Rapid-Fans im Ohr, der ihr versicherte: „So eine Präsidentin wie sie würd´ ich mir bei Rapid wünschen.“

Polster stimmte nachher mit  den Viktoria-Fans das Jubellied „Oh, wie ist das schön“ an. Schopp kam lächelnd zu ihm, gratulierte seinen ehemaliger Mitspieler im Teamdress mit den Worten: „Wenn ich gerne gegen einen ausscheide, dann gegen dich Toni.“ Der grinste zurück: „Bei mir wäre es genauso gewesen.“ (Bild oben) War es aber nicht. Auch dank seines Tormanns, den Polster hervorhob.Ein Ex-Austrianer. Arnberger spielte im violetten Nachwuchs unter anderem mit David Alaba, Aleksandar Dragovic und Christoph Knasmüllner, kam dann zwischen 2010 und 2014 bei Austria nicht an Heinz Lindner vorbei. Also wechselte er zur Vienna, mit der er in die Regionalliga Ost absteigen musste. Letztes Jahr holte ihn die Wiener Viktoria aus Niederösterreich von Langenrohr. Mit dem 27jährigen kam der Erfolg. Aufstieg in die Regionalliga, jetzt die Cupsensation. Zu der er auch im maßgeblich beitrug. Mit seinen nur 1,83 Metern war er Hartberg zu groß.  Er verwandelte gleich den ersten mit links genau ins Eck. Davor hatte er seine grünen Tormannhandschuhe ausgezogen. Mit ihnen hielt der dann Hartbergs zweiten Elfer vom Ex-Austrianer David Cancola. Das war die Entscheidung, denn alle Viktoria-Schützen trafen. Nach Arnberger gleich Dominik Rotter, beobachtet von seinem Vater, dem Ex-Teamspieler. Als Letzter dann Pechvogel Maier.

Für Polster, den Arnberger nachher mit Energy-Drinks duschte, kein Zufall: „Elfer sind kein Glück, sondern eine Übungssache. Wir haben das ständig trainiert.“ Hat sich bewährt. In der zweiten Runde hat die Wiener Viktoria Heimvorteil, kann im September wahrscheinlich schon am eigenen Platz in Meidling spielen. Bis dahin sollte der neue Kunstrasen verlegt sein.

Foto: Facebook.

Meist gelesen

Nach oben