Fußball

Ex-Rapidler Traustason in Athen keine Gefahr für Austria

Wer könnte Donnerstag von Österreichs Europa League-Startern Red Bull Salzburg und Austria  besser mit einem 0:0 wie letzten Sonntag beim direkten Duell  leben? Salzburg bliebe damit nach dem ersten Heimspiel gegen den Gruppenfavorit Olympique Marseille, derzeit Fünfter der  Ligue1, vor zwei Wochen 1:0-Sieger über Türkei Cupsieger Konyaspor, voll im Rennen um den Aufstieg. Austria darf nach dem schlimmen Startdebakel gegen Milan in Athen gegen Griechenlands Tabellenführer AEK Athen nicht verlieren, um  nicht schon arg ins Hintertreffen zu kommen. Denn AEK gewann zum Auftakt  in Rijeka beim kroatischen Meister, dem Salzburg-Bezwinger in der Qualifikation zur Champions League, mit Ex-Austrianer Alexander Gorgon 2:1.

Für Violett wird das Match im 71.000 Zuschauer fassenden Spyros Louis-Stadion sicher die heißere Angelegenheit als für Salzburg. Ein Spielort, der Erinnerungen an Ernst Happel hervorruft, der dort 1983 mit dem Hamburger SV den Europacup der Meister gegen Juventus Turin gewonnen hatte. Im gleichen Jahr wurde Austrias Gegner unter einem österreichischen Trainer, Ex-Teamchef Helmut Senekowitsch, griechischer Cupsieger. Vor zehn Jahren eliminierte AEK mit Österreichs Teamtorhüter Jürgen Macho Salzburg in der ersten Runde des UEFA-Cups, 2011 gab´s in der Gruppenphase der Europa League eine 1:2-Heimniederlage gege Sturm, aber in Graz ein 3:1. Derzeit ist AEK Athen nach allen Finanzproblemen samt Konkurs und Zwangsabstieg wieder voll da: Erster in der griechischen Meisterschaft, Sonntag den Schlager gegen Abonnementmeister Olympiakos nach einem 0:2-Rückstand in den letzten zehn Minuten 3:2 gewonnen.  Das kostete dem neuen Olympiakos-Trainer Besnik Hasi bereits den Job. Der große AEK-Held heißt Lazaros Christodoulopulis, zweifacher Torschütze gegen Olympiakos.

So heißblütig wie Sonntag, als der Referee wegen tobender Fans das Match nach 70 Minuten unterbrach, als das Tränengas von einem Polizeieinsatz vor dem Stadion auch in der Arena zu merken und spüren war, dürfte es Donnerstag gegen Austria nicht zugehen. Dennoch wird´s für den 20jöhrigen violetten Europa League-Debütanten im Tor, Patrick Pentz, nicht einfach, so gemütlich wie nach eigenen Angaben gewohnt, auch Sonntag in Salzburg, im Tor zu stehen. Austria hat noch nicht in Griechenland gewonnen (2010 0:1 bei Aris Saloniki, 1982 in Athen 1:2 gegen Panathinaikos, damit allerdings aufgestiegen , verlor aber von seinen letzten neun Auswärtsspielen im Europacup nur eines.  Und das tat richtig weh: Das 2:3 gegen Viktoria Pilsen nach 2:0-Führung kostete letzten Dezember den Aufstieg und Millionen.

Keine Gefahr wird Austria und Pentz in Athen von einem Ex-Rapidler drohen: Die Freude des Isländers Arnor Traustason, die er im Juli bei seiner Ankunft am Athener Flughafen (Bild oben) mit AEK-Schal hatte, ist verflogen. Vor einem Jahr schoss er im besten seiner 22 Bundeligaeinsätze für Grün-Weiß, dem 4:1 gegen Austria im Happel-Stadion, ein Tor. Beim spanischen Trainer von AEK, Manolo Jimenez, spielt Traustason keine Rolle. Er setzte die Rapid-Leihgabe bisher nur dreimal ein, insgesamt 143 Minuten. 53 in der Meisterschaft, in der er im August zum  bisher einzigen Mal  für AEK ins Tor traf, 90 im Cup. Sonntag beim Hit gegen Olympiakos gehörte er nicht zum Kader. Die Prognosen, dass sich der introvertierte Traustason im Süden Europas noch schwerer zurechtfinden wird als in Wien, scheinen sich zu bewahrheiten. Wenn sich nicht viel ändert, wird er im Sommer 2018  bei Rapid wieder vor der Tür stehen, wo sein Vertrag noch ein Jahr läuft. Darauf muss sich Sportchef Fredy Bickel bereits einstellen.

Auch Traustasons Ex-Trainer bei Rapid wird Donnerstag auf der Tribüne sitzen: Damir Canadi sicherte sich für das Gastspiel des Klubs, bei dem er selbst aktiv war, Karten. In Athen läuft es für ihn mit dem Ex-Austrianer Eric Orie als Assistenten besser als in Hütteldorf: Atromitos ist unter Canadi bisher ungeschlagen, hat nach fünf Runden mit einem Sieg und vier Unentschieden nur einen Punkt weniger als Olympiakos, liegt auf Rang fünf. Zwar nur eine Momentaufnahme, aber eine sensationelle. Mit Außenseitern kann Canadi offenbar nicht nur in Österreich, siehe Altach, reüssieren.

Foto: mbl.is.

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