Drei Tage früher als erwartet veröffentlichte die Bundesliga die Urteile des Senats fünf zur Lizenzierung und Zulassung zur zweien Liga für kommende Saison. In der Bundesliga bekam nur ein Verein nicht die Lizenz, nämlich fast wie erwartet Austria Klagenfurt wegen finanzieller Bedenken. Zumal in den letzten Wochen von bevorstehenden Pfändungen, ausstehenden Gehaltszahlungen zu hören war. Somit steht derzeit im Raum, dass der Absteiger nicht am grünen Rasen bestimmt, vielleicht nicht der Letzte der Qualifikationsgruppe sein wird. Klagenfurts Vizepräsident Zjelko Karajica gab sich aber kämpferisch, verwies darauf, dass Klagenfurt erstmals das laufende Geschäftsjahr mit einem positiven Abschluss beenden wird. Bis 22. April kann sich Klagenfurt an das Protestkomitee wenden, das Urteil in zweiter Instanz kommt am 2. Mai. Wird es bestätigt, dann bleibt nur noch der Gang vor das ordentliche Schiedsgericht. Ein Nebenaspekt beim Lizenzkrimi: Bekommt Klagenfurt nicht die neue Lizenz, dann muss sich Marti Hinteregger (Bild) einen neuen Klub suchen, wenn er weiter in der Bundesliga spielen will.
Die Wiener Austria, mit deren Finanzen auch noch Probleme gibt, bekam wie vor einem Jahr die Lizenz mit einer Auflage. Finanzvorstand Harald Zagiczek und sein Team müssen eine aktualisierte und geprüfte finanzielle „Zukunftsinformation“ abliefern. Das wird kein Problem sein. Von den sieben Zweitligisten, die um die Lizenz ansuchten, erhielten sie Admira Wacker, Ried, der Floridsdorfer AC, Austria Lustenau und unerwartet SKN St. Pölten trotz Ausstieg des australischen Investors. Zwei Unternehmen aus Niederösterreich griffen dem Klub finanziell unter die Arme. Verweigert wurde sie der Vienna, die keinen Trainer mit der für die Bundesliga notwendigen Pro-Lizenz hat sowie Schwarz Weis Bregenz. Die Vorarlberger lieferten die Unterlagen zu spät ab, müssen die kommende Saison in der zweiten Liga mit drei Minuspunkten beginnen.
Das Senatsurteil erschwert natürlich die Aufgabe für Austria Klagenfurt Trainer Peter Pacult, der die Mannschaft dazu bringen muss, die Lizenzgeschichte auszublenden. Wie weit dem routiniertesten Trainer der Liga das gelingt, wird sich Samstag in Innsbruck zeigen, wo er vor Jahrzehnten als Stürmer für Tore und Erfolge des FC Tirol gesorgt hatte. WSG Tirol hat zwar die Lizenz, aber heuer noch nicht gewonnen. Brisant wird das Duell zwischen Hartberg und LASK mit der Rückkehr von LASK-Trainer Markus Schopp und einiger Spieler wie Max Entrup, Florian Flecker, Sascha Horvath oder Christoph Lang an die alte Wirkungsstätte. Als der LASK in der ersten Runde des Grunddurchgangs in Hartberg 2:1 gewann, war Schopp noch Trainer bei Hartberg. In Linz gab es dann mit Schopp beim anderen Klub ein 1:1. Hartberg bekam die Lizenz ohne Auflagen, hat damit im Kampf um Innenverteidiger Paul Komposch gute Karten, auch wenn die Lizenz erst fünf Tage nach dem letzten Termin zum Ziehen der Option erteilt wurde. Was nicht die Schuld von Hartberg war. Komposch und sein Berater bekämpfen die Option, wollen den ablösefreien Wechsel zum LASK erzwingen. Beim Kellerduell zwischen Schlusslicht GAK und dem Vorletzten Altach haben die Grazer dringenden Handlungsbedarf, brauchen den ersten Sieg unter Ferdinand Feldhofer.
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