Anders als vor einem Jahr gewann Meister Red Bull Salzburg sein erstes Pflichtspiel nach der Winterpause, schied nicht im Viertelfinale des Uniqa-Cups aus, sondern erreichte durch ein 3:2 (2:1) vor 14.700 Zuschauern gegen den LASK im Linzer Stadion das Semifinale, womit die Chance auf das Double lebt. Salzburg setzte sich als effizientere Mannschaft durch, die zudem zwei Unterschiedsspieler hatte: Den brasilianischen Stürmer Fernando, dem 58 Minuten zu einem Doppelpack, seinen ersten Toren in dieser Saison reichten. Und andererseits Tormann Alexander Schlager, der in seinem ersten Spiel mit Salzburg in Linz besser hielt als Tobias Lawal, sein Nachfolger im Tor der Linzer.
Salzburg präsentierte im Vergleich zum Finish der Herbstsaison spielerisch verbessert, wie auch ORF-Experte Herbert Prohaska im Studio am Küniglberg feststellte. Auch wenn die ersten zwei Treffer zur Pause nicht herausgespielt waren, sondern nach Standards fielen. Nach Freistoß und Eckball des Dänen Maurits Kjaergaard. Zunächst traf Lucas Gourna Douath, dann sprang der 1,76 Meter große Fernando höher als der ukrainische 1,96 Meter-Riese Maksym Taloverov und köpfte das 2:1. Ansonst gab es keinen Torschuss der Salzburger, weshalb LASK-Trainer Thomas Sageder die Niederlage als vermeidbar bezeichnete. Andererseits gab es beim ersten Treffer des LASK Hilfe durch Salzburgs Torschützen Gourna-Douath: Eine missglückte Abwehr wurde zur Vorlage für Marin Ljubicic, der mit links ins lange Eck traf. Gourna Douath hatte eine andere Rolle als im Herbst. Praktisch dritter Innenverteidiger zwischen Oumar Solet und dem pardonierte Strahinja Pavlovic. Salzburg statt mit Viererabwehr mit drei Innenverteidigern, mit Amar Dedic und Kjaergaaed an den Außenbahnen. Im zentralen Mittelfeld bekam er 21 jährige Mamady Diambou wie erwartet seine Chance. Man kann geteilter Meinung sein, ob er sie genützt hat.
Das spielerische Highlight war das dritte Tor Salzburgs, erzielt von Fernando mit links (Bild) nach einem perfekten Pass von Oscar Gloukh, der im veränderten System als hängende Spitze agierte. Danach beherrschten die Bullen 25 Minuten lang das Spiel. Dass Fernando den Unterschied ausmachen kann, wusste man, seit er im Sommer 2022 nach Salzburg kam. Aber durch seine permanenten Muskelverletzungen passierte dies nur selten. Er verpasste nicht weniger als 50 Spiele, war insgesamt 379 Tage außer Gefecht. Im Herbst kam er nur zu drei Kurzeinsätzen in der Bundesliga über gesamt 90 Minuten und 15 Minuten in der Champions League. Fragt sich, wie lange der 23 jährige Brasilianer jetzt unverletzt bleibt. Nach 58 Minuten tauschte ihn Trainer Gerhard Struber wohl auch zur Vorsicht aus, brachte für ihn Roko Simic.
Beim LASK begann der prominente Winterkauf, der Ex-Salzburger Valon Berisha, fiel in 67 Minuten nicht wirklich auf. Das Anschlusstor durch Sascha Horvath fiel erst in der 94. Minute. Zu spät, um noch für Spannung zu sorgen. Die zuvor auch Schlager durch starke Reaktionen nicht aufkommen ließ. Resümee von Struber: „Wir mussten effizient sein!“
Foto: RB Salzburg.