Fußball

Foda sah Tor von Barnes! Gregoritsch traf zweimal

Jetzt sah auch Teamchef Franco Foda die Qualitäten von  Burnley-Striker Ashley Barnes, der auf Grund seiner österreichischen Großmutter für rot-weiß-rot stürmen könnte: Barnes erzielte vor Fodas Augen das Führungstor bei Burnleys 3:0 (0:0)-Auswärtssieg über West Ham durch einen sehenswerten Hammer mit rechts unter die Latte. War vier Minuten später an der Aktion zum schön herausgespielten 2:0 beteiligt. Der sechste Saisontreffer des 28jährigen unterstrich, dass er durchaus ein Thema für Nation´s League und bevorstehende EM-Qualifikation werden könnte, falls die Einbürgerung gelingt. Barnes war ständig unterwegs, nach der Pause ein Unruheherd für die West Ham-Abwehr, hatten den viel besseren Samstag als Marko Arnautovic, der nach 13 Minuten die Führungschance vergab, als mittlere Spitze der Verlierer. Barnes verschlimmerte die Krise von West Ham: Nah der dritten Niederlage hintereinander mit drei Toren Differenz (zuvor 1:4 gegen Liverpool und Swansea) auf Platz 16 immer tiefer im Abstiegskampf. Es gab Tumulte unter empörten Anhängern  auf den Tribünen, die  Klubbesitzer David Gold und David Sullivan sowie die Vizepräsidentin Karren Brady verließen nach Schimpftiraden und bedrohlichen Gesten aus Sicherheitsgründen ihre Plätze. Einige Fans stürmten sogar nach dem Tor von Barnes auf den Rasen des London Stadium, den ersten warf Kapitän Mark Noble zu Boden. Nach dem 0:2 schnappte sich ein Fan. die Eckfahne, lief damit über den Platz und steckte sie in den Anstoßpunkt.  West Ham liegt nur noch drei Punkte vor Crystal Palace und Stoke auf den Abstiegsrängen. Sein Ex-Klub Stoke kann zum Glück von Arnautovic Montag daheim gegen Tabellenführer Manchester City eher nicht mit Punktezuwachs rechnen. Abgeschlagen ist nur Schlusslicht West Bromwich nach der 1:4-Heimpleite gegen Leicester, wo Aleksandar Dragovic und Christian Fuchs Ersatz waren.

Der erfolgreichste österreichische Stürmer spielte Samstag aber in Hannover: Michael Gregoritsch traf beim 3:1 von Augsburg zweimal. Dabei mussten die Sieger, die ihren Abwärtstrend stoppten, fünf Ausfälle verkraften, darunter von Kevin Danso. Der Innenverteidiger wird mit  eingerissenen Bändern im Sprunggelenk wohl auch für Foda bei den März-Spiele gegen Slowenien und Luxemburg kein Thema sein, Gregoritsch hingegen schon: Per Kopf sorgte er für die Führung knapp vor der Pause, mit seinem schwächeren rechten Fuß im Finish für den Endstand.  Nach einem perfekte Bilderbuchkonter, den er selbst eingeleitet hatte, behielt er vor dem Tor die nötige Ruhe: „Ich bin eben ein lockerer und ruhiger Typ, hab´den Ball lieber noch einmal mitgenommen, da er auf dem schwächeren Fuß war. Aber jetzt sind wir alle glücklich,“ gestand der diesmal an  vorderster Front aufgebotene Gregoritsch, „denn wir sind zehn Punkte vor dem Relegationsplatz!“

Augsburg liegt sogar nach zuvor vier Spielen ohne Sieg wieder in Schlagdistanz zu den Europa League-Rängen. Gregoritsch ist dank seinem Doppelpack der beste Österreicher in der Torschützenliste. Mit den Saisontreffern zehn und elf holte er seinen verletzten Mitspieler, Islands Teamspieler Alred Finnbogason, ein. Damit liegt das Augsburg-Duo ex aequo auf Platz vier der Torschützenliste. Öfters als Gregoritsch trafen nur Bayerns Torjäger Robert Lewandowski, der Samstag beim 6:0 gegen den Hamburger SV, den Ex-Klub von Gregoritsch, dreimal traf und schon bei 23 Toren hält, der von Borussia Dortmund zu Arsenal gewechselte Pierre Emerick Aubameyang (13) und Freiburgs Kapitän  Nils Petersen (12). Gregoritsch kann mit seiner dritten Saison in der Bundesliga sehr zufrieden sein.  Der Wechsel von Hamburg nach Augsburg erwies sich als  goldrichtiget Schritt. In Hamburg fragen sich viele Fans des bereits schwer vom ersten Abstieg seiner Geschichte bedrohten Traditionklubs, warum man den 22jährigen gehen ließ. Jedes Gregoritsch-Tor tut ihnen weh. Und freut Österreichs Teamchef. Denn das Angebot an teamreifen Stürmern ist für Foda überschaubar. Auch mit Barnes.

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