Christoph Freund und Oliver Glasner kennen sich seit Salzburger Zeiten, als Glasner Co-Trainer bei Roger Schmidt war. Ein Jahrzehnt später kaufte Freund als Bayern-Sportchef bei Crystal Palace-Trainer Glasner ein. Und nicht gerade billig: 51 Millionen Euro war Bayern der 22 jährige französische Flügelspieler Michael Olise wert, der nach einer Oberschenkelverletzung nur acht Spiele in Glasners Ära bestritt, in denen er vier Tore erzielte und drei vorbereitete. In diesen acht Runden feierte Crystal Palace sechs Siege, verlor nur einmal gegen Meister Manchester City. Die 51 Millionen waren die festgeschriebene Summe, zu der Olise aus dem Vertrag beim Londoner Traditionsklub aussteigen konnte. Er profilierte sich als einer der besten Außenstürmer der Premier League, spielt ab 24. Juli für Frankreich bei Olympia in Paris. „Für Spieler wie ihn kommen die Fans ins Stadion“, lobte Freund Olise bei der Präsentation (Bild).
Außer Olise, der einen Fünfjahresvertrag bis 2029 unterschrieb, verpflichteten Sportvorstand Max Eberl und Freund bisher den japanischen Innenverteidiger Hiroki Ito vom Vfb Stuttgart, der 23,5 Millionen kostete, holten den am Meister Leverkusen verliehenen kroatischen Teamspieler Josip Stanisic zurück. Verhandelt wird noch um Innenverteidiger Jonathan Tah (Leverkusen), den portugiesischen Teamspieler Joao Palhinha von Fulham als Sechser für das Mittelfeld sowie den Holländer Xavi Simons von RB Leipzig, der Paris St. Germain gehört, als Aufwertung für die Offensive. Da Eberl und Freund höchstens um 200 Millionen einkaufen dürfen, bisher schon 74,5 ausgaben, müssen auch Spieler abgegeben werden. Verkaufskandidaten sind Kingsley Coman, der bei Paris St. Germain als möglicher Nachfolger für Kylian Mbappe auf der Liste steht und der holländische Innenverteidiger Matthijs de Ligt, an dem Frankreichs Meister in München sein Interesse hinterlegte, den auch sein Landsmann Erik ten Hag gerne zu Manchester United holen würde. Da stehen Freund noch einige Verhandlungsrunden bevor.
Glasner könnte auch noch seinen zweiten starken Offensivspieler, den Engländer Eberechi Eze, der bei der Europameisterschaft bisher bei drei Einsätzen als Joker 99 Minuten spiele, verlieren. Eze kann gehen, wenn ein Klub 70 Millionen für ihn zahlt. Neu bekommen hat er bisher den japanischen Mittelfeldspieler Daichi Kamada, den er bereits bei Eintracht Frankfurt trainierte, der keine Ablöse kostete und Chadi Riad von Betis Sevilla. Für den Innenverteidiger, einen marokkanischen Teamspieler, zahlte Crystal Palace 15 Millionen Ablöse.
Foto: FC Bayern München.