Riesenfrust beim FC Basel und Marc Janko: Erstmals seit acht Jahren überwintert der Schweizer Meister nicht im Europacup, der österreichische Torjäger kam diese Saison europäisch auf keinen Treffer. Die Hoffnungen von über 30.000 Zuschauern bei klirrender Kälte im St.Jakobs-Park auf ein Wunder gegen Arsenal dauerten beim 1:4 nicht lange. Schon nach 16 Minute stand es 0:2. Ein Janko-Tor zählte wegen Abseits nicht, zum Basler Ehrentor nach 78 Minuten gab er den Pass. In sechs Partien nur dreimal getroffen – da wird man eben nur Gruppenletzter. Janko bekam im „Blick“ als einer von wenigen noch Note vier, was ausreichend bedeutet. „Wir haben unser Mindestziel nicht erreicht. Was Ihr daraus macht, ist eure Sache“, sagte er den Journalisten in der Mixed Zone. Einige stellen jetzt Trainer Urs Fischer in Frage.
David Alabas 1:0 gegen Atletico Madrid war hingegen das schärfste Bayern-Spiel in seiner Karriere. Zumindest was die TV-Bilder bei Sky betraf, bei der erste Live-Übertragung mit neuem Sky + Pro Receiver und Ultra HD. Es war ein Rekordspiel: 15 Heimsiege in der Champions League hintereinander mit 57 erzielen Toren schaffte kein andrer Klub, die letzte Heimniederlage gab es am 29. April 2014 mit der 0:4-Abfuhr im Semifinale gegen Real Madrid unter Pep Guardiola. Der damalige Trainer von Real hat jetzt bei Bayerns das Sagen: Carlo Ancelotti. Er lieferte in Sachen Alaba etwas Neues: Er setzte ihn erstmals nicht als Linksverteidiger ein, sondern im Abwehrzentrum. Das machte zwar auch Ancelottis Vorgänger Guardiola – aber meist dann, wenn er mit drei Innenverteidigern spielte. Ancelotti stellte nur zwei auf. Mats Hummels war zuvor auch noch nie Alabas Partner im Abwehrzentrum. Das neue Duo funktionierte nach einer kurzen Anlaufzeit einwandfrei.
Aber auf Alaba und Bayern können schon im Achtelfinale ganz dicke Brocken warten. Als Gruppenzweiter werden die Bayern am Montag gegen einen Gruppensieger gelost. Sechs sind möglich. Das kann Englands Meister Leicester sein, was ein Österreicher-Duell gegen Christian Fuchs bringen würde. Kann sein Monaco, Napoli oder wie 2014 Arsenal oder als Erinnerung an das k.o. im Semifinale 2015 der FC Barcelona mit Messi, Neymar und Suarez. Oder die Neuauflage des dramatischem Achtelfinales der letzten Saison gegen Juventus Turin mit dem Abwehrbollwerk um Tormannoldie Buffon, Barzagli, Bonucci und Chiellini, Deutschlands Weltmeister Khedira, vorne mit Ex-Bayern-Torjäger Mandzukic und Higuain. Real Madrid bleibt den Bayern dank Dortmunds spätem Ausgleich durch Marco Reus zum 2:2 im Bernabeu-Staadion vorerst erspart. Da auch Leverkusen in seiner Gruppe Platz zwei belegte, können Aleksandar Dragovic, Julian Baumgartlinger und Rambo Özcan mit einer Ausnahme die gleichen Gegner bekommen wie Alaba. Die Ausnahme ist Gruppengegner Monaco. Statt dessen wartet vielleicht der Sieger der Bayern-Gruppe, Atletico Madrid. Da macht Alaba auf jeden Fall den besseren Tausch als seine Landsleute.