Ein Schweizer empfahl nach fünf Jahren in Österreich dem anderen den Wechsel nach Wien. Rapids neuer Sportchef Fredy Bickel verriet, wie sehr ihm sein Freund Marcel Koller in einem persönlichen Gespräch bestärkt habe, den Job in Hütteldorf anzutreten. Auch weil das ein Verein sei, bei dem gleich eine halbe Million Menschen auf der Strasse sein werden, wenn es gelingt, einen Titel zu gewinnen. Also beginnt Bickel offiziell am 9. Jänner mit nur positiven Gefühlen: „Das Schönste ist: Ich spüre, die Leute freuen sich auf mich.“ Im Jänner wird auch Koller aus seinem Urlaub in der Schweiz in sein Teamchefbüro im Happel-Stadion zurückkehren. Bickel hat die erste große Herausforderung schon am 12. Februar mit dem Wiener Derby gegen Austria im Prater, Koller erst sechs Wochen später mit der WM-Qualifikation gegen Moldawien. Drei Tage vor Weihnachten verriet der ÖFB, dass bereits 10.000 Karten dafür verkauft, VIP-Tageskarten dafür zwischen 145 und 495 Euro exklusive Umsatzsteuer noch zu haben sind.
Und das nach dem Absturz von Kollers Team in der Weltrangliste um 21 Plätze von Rang zehn zu Jahresbeginn 2016 auf 31 zum Jahresende. Bei nur drei Siegen in zwölf Spielen, aber sechs Niederlagen kein Wunder, vor allem da auch die wichtigen Partien bei der Euro-Endrunde in Frankreich sowie dnach in der Qualifikation zur WM 2018 verloren gingen. Keine angenehme Situation, wie der Teamchef bei seinem letzten Medienauftritt in diesem Jahr bei „Servus TV“ im Salzburger Hangar 7 zugab, in der ihm der noch immer vorhandene Zuspruch der Fans hilft. Nicht besser und schöner spielen, aber gewinnen, mehr Präzision, Konsequenz und Konzentration sowohl in Defensive als auch Offensive. So hörten sich die Pläne Kollers für das kommende Jahr an: „Wir müssen die Siegermentalität in die Köpfe reinhämmern und am Platz umsetzen“. Ein Hammerplan, mit dem er die Minichance auf Österreichs erstes WM-Ticket seit 1998 noch nützen will.
Ob er dafür auch bereit ist,eingefahrene und zuletzt erfolglose Geleise zu verlassen, zum Teil mit neuem Personal versuchen wird neue Reize zu setzen, das verriet er nicht. Bis März kann ja auch einiges passieren. Die deutsche Bundesliga beginnt wieder am 21. Jänner – ab dann wird man Koller auch wieder in deutschen Stadien sehen. Auf Erkundungstour, um zu sehen, wer am besten helfen kann, seinen Weihnachtswunsch zu erfüllen. Der heißt ganz simpel: Mehr Tore schiessen, weniger bekommen!