Für eine Cupsensation sorgte Andi Weimann mit Erstligist Wolverhampton bereits. Am 27. Jänner baute der 25jährige Österreicher seine Erfolgsbilanz beim FC Liverpool an der Anfield Road aus: Zuvor blieb er viermal mit Aston Villa an der Kultstätte ungeschlagen, erzielte dabei zwei Tore. Das 2:1 mit Wolverhampton , bei dem er bei einem Superkonter seine Schnelligkeit perfekt ausspielte, für die 2:0-Führung sorgte, steht aber über allem. Samstag Abend wartet aber im Achtelfinale mit Chelsea die größere Hürde, auch wenn der überlegenen Tabellenführer in der Premier League bei Wolverhampton in Birmingham gastiert. Weimanns Bilanz gegen Chelsea? „Zweimal hab´ich schon gewonnen“, erinnert er sich lachend, „aber Tor ist mir noch keines gelungen.“ Ob´s sich das gegen einen Klassegoalie wie den Belgier Thibaut Courtois, gegen das blaue Defensivbollwerk mit Gary Cahill, David Luiz und Kilometerfresser N´Golo Kante ändern kann? „Ich werd´s auf jeden Fall versuchen“
Weimann gibt sich keinen Illusionen hin. Die Hoffnungen, das mit 31.000 Zuschauern ausverkaufte Molineux-Stadium an der Waterloo Road für Chelsea zum Waterloo werden zu lassen, sind nicht sehr groß: „Es ist schwerer, Chelsea zu eliminieren als Liverpool. Keine Frage.“ Zumal er erwartet, dass Chelseas italienischer Trainer Antonio Conte seine beste Besetzung aufbieten wird: „Chelsea hat keine dritte Belastung durch Champions oder Europa League, kann sich total auf Meisterschaft und Cup konzentrieren.“ Liverpools Trainer Jürgen Klopp ließ vor drei Wochen mit Wijnaldum und Firmino nur zwei aus der ersten Garnitur beginnen, wechselte dann nach Weimanns 0:2 mit Coutinho, Can und Sturridge noch drei ein – das rächte sich.
Bei Wolverhampton sorgte die Cupsensation nicht für Rückenwind in der Championship. Von den vier Spielen gewannen die „Wolves“ nur das erste (3:1 auswärts über Barnsley), bezogen danach aber drei Niederlagen. Zuerst 1:2 bei Burton, dann daheim jeweils 0:1 gegen Newcastle und Wigan am letzten Dienstag. Das ergibt unter 24 Vereinen nur Platz 18, sechs Punkte vor dem ersten Abstiegsplatz, auf dem Wigan liegt. Nicht gerade aufbauend wie Weimann zugibt: „Keine der drei Niederlagen durfte eigentlich passieren. Alle entstanden durch Standardsituationen“. Die auch bei Chelsea zu den Stärken zählen.
Den größten Coup machte Wolverhampton nach Liverpool dank der Finanzkraft seiner chinesischen Besitzer am Personalsektor: Der 23jährige portugiesische Stürmer Helder wurde um 13 Millionen Euro endgültig von Benfica Lissabon beworben. Die Summe könnte in Österreich derzeit nur Meister Salzburg stemmen, würde den Rekordtransfer bedeuten!
