Fußball

Gegen den Ball – das wird auch im Millionenderby die Devise sein!

Der Spruch vom „Millionenderby“ geht zwischen dem 336. Duell der Wiener Erzrivalen Austria und Rapid um. Weil es um Platz drei geht und der Millioneneinnahmen sichert. Denn der Dritte steigt im August ins Play off um die Qualifikation zur Europa League ein. Und wenn das verloren geht, bedeutet das Gruppenphase in der Conference League und Millioneneinnahmen. Für die Austria wäre das ein Quantensprung, wenn man sich an die Ausgangsposition zu Saisonbeginn erinnert, für Rapid nur eine Pflichtübung. Klar, dass die Austria damit lockerer in das Derby gehen kann. Wo es am 16. Dezember 2018 den bisher letzten Heimsieg gab, der mit 6:1 (4:1) für Violett ganz klar ausfiel. Begünstigt durch eine rote Karte für Rapids Dejan Ljubicic nach 33 Minuten bei 1:1. Von den damaligen Mannschaften könnten aber Sonntag nur vier dabei sein: Bei Austria sicher Tormann Patrick Pentz, der noch kein konkretes Angebot von Schalke hat, vielleicht Christian Schoissengeyr, damals Torschütze zum 1:0, und Dominik Fitz, bei Raid vielleicht Christoph Knasmüllner, für den es sein 200. Einsatz in der Bundesliga wäre.

Die letzten sechs Derbys nach dem 3:1-Auswärtssieg Rapids im September 2019 endeten unentschieden, die drei in dieser Saison 1:1. Die Sehnsucht nach einem Sieg ist bei allen Beteiligten groß: „Wenn wir unseren Matchplan durchziehen, schaffen wir das und belohnen uns für diese Saison“, prophezeite Pentz, bei dem es etwas sichtbar Neues gegenüber dem letzten Derby geben wird: Die Aufschrift Siga Siga auf seinem Trikot. Ein neuer Werbepartner, der den Energy-Drink der Austria entwickelte, zudem Naturkosmetik-Produkte entwickelt. Austria braucht Energie, keine Kosmetik. Denn auf Rang drei kommt Austria nur mit einem Sieg, bei einem Unentschieden verteidigt Rapid den Vorsprung auf den Erzrivalen. Deshalb wird die Devise von Rapids Trainer Ferdinand Feldhofer in erster Linie sein, gegen den Ball zu arbeiten. Wie in den letzten Partien. Auch wenn er versichert: „Wir fahren nach Favoriten, um drei Punkte zu holen!“ Youngster Bernhard Zimmermann dürfte nach dem Ausfall von Ferdi Druijff die einzige Spitze im Kampf gegen die Austria Abwehr vor Pentz sein. Aber die Überlegung heißt siche: Bei einem Unentschieden ändert sich nichts am Zweipunkte-Vorsprung auf Austria, könnte Wolfsberg drei Punkte zurückliegen, da eine Niederlage der Kärntner beim Doublegewinner Red Bull Salzburg zu erwarten ist. Daher wird Rapid mit Fünferabwehr, im Zentrum mit Emanuel Aiwu, Max Hofmann und Kevin Wimmer sowie außen mit Filip Stojkovic und Martin Moormann beginnen. Sky bietet für das Derby seine Prominenz auf: Austrias letzter Meistertrainer Peter Stöger ist Co-Kommentator, der Jahrhundertrapidler Hans Krankl analysiert im Stadion des Erzrivalen.

Austria Klagenfurt liegt vier Punkte hinter Rapid, empfängt Vizemeister Sturm, dessen Trainer Christian Ilzer ankündigte, nichts zu verschenken zu haben. Salzburg will gegen Wolfsburg den Siegrekord der Austria aus der Saison 1985/86 einstellen. Damals gewannen Herbert Prohaska, Toni Polster, Tibor Nyilasi, Erich Obermayer, Franz Wohfahrt & Co unter Hermann Stessl 26 von 36 Partien. Bei Salzburg wäre es der 26.Sieg in 30 Runden. Trainer Matthias Jaissle ist überzeugt, eine Mannschaft aufbieten zu können, die das schafft, obwohl Tormann Nicolas Köhn, Abwehrchef Max Wöber, Nicolas Capaldo und Noah Okafor fehlen werden. Die große Neuigkeit bei Wolfsberg: Die Zeit von Kapitän Michael Liendl ist am 22. Mai vorbei. Als Spieler nach vier Saisonen. In bisher 216 Partien sorgte die Nummer zehn für 68 Tore und 94 Assists. In Salzburg bestreitet der 36 jährige sein 300. Match in der Bundesliga. Ob Liendl das Angebot, in anderer Funktion bei Wolfsberg zu bleiben, annimmt, bleibt offen.

 

Foto: FotobyHofer/ Christian Hofer.

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