Montag um 16 Uhr gab die 76 jährige Trainerlegende Roy Hodgson auf der Homepage von Crystal Palace seinen Rücktritt aus gesundheitlichen Gründen bekannt. Weil der Zeitpunkt gekommen sei, an die Zukunft zu denken. Kurz darauf veröffentlichte der Londoner Traditionsklub den Namen seines Nachfolgers, der keine Überraschung bedeutete: Oliver Glasner wird wie erwartet nach Ralph Hasenhüttl, der ab Dezember 2018 vier Jahre lang bei Southampton war, der zweite österreichische Trainer in der Premier League. Präsident Steve Parish war über Glasners Verpflichtung „delighted“, wie zu lesen war. Also begeistert. Kurz darauf zeugte Crystal Palace die Karriere des 49 jährigen Glasner in Bildern. Von den Spielerzeiten bei Ried über die Trainerstationen bei LASK, Wolfsburg, Eintracht Frankfurt. Mit dem legendären „Diver“ nach dem Sieg im Nou Camp von Barcelona bis zum Triumph im Finale der Europa League 2022 in Sevilla.
Er war seit Donnerstag in London. Mit ihm sein österreichischer Staff: Die Assistenten Michael Angerschmid und Ronald Brunmayr, Athletiktrainer Michael Berktold, neu dazu kam England-Spezialist Emanuel Pogatetz. Glasner beobachtete letzten Samstag bereits den nächsten Auswärtsgegner, Tottenham, bei der 1:2-Heimniederlage gegen Wolverhampton, saß auch Montagabend im Goodison Park von Liverpool neben Präsident Parish auf der Tribüne, als Crystal Palace gegen Everton bis zur 84. Minute 1:0 führte, ehe er Ausgleich fiel. Beim 1:1 (0:0) coachte Hodgsons Assistent Paddy Mc Carthy. Crystal Palace spielte nicht mehr wie unter Hodgson mit Viererabwehr, sondern mit drei Innenverteidigern, wie es Glasner bevorzugt. Er wird sein Debüt beim 1Samstag im Heimspiel gegen den Vorletzten, Aufsteiger Burnley, im Selhurst Park feiern. Da besteht im Kampf um den Klassenerhalt Siegpflicht. Everton liegt liegt fünf Punkte hinter Crystal Palace auf dem ersten Abstiegsplatz. Infolge eines Zehnpunkteabzugs wegen Verstößen gegen das wirtschaftliche Fairplay. Gegen das Urteil läuft ein Protest, über den nch in dieser Woche entschieden werden soll.
In den ausstehenden 13 Spielen bis zum Saisonende am 19. Mai warten auf Glasner große Herausforderungen. Nach Burnley und Tottenham das Heimspiel gegen Luton, das ebenfalls gewonnen werden muss. Dann geht es weiter gegen Newcastle, Nottingham und Bournemouth, ehe drei ganz heiße Runden folgen: Daheim gegen Meister Manchester City mit Pep Guardiola, dann an der Anfield Road beim Tabellenführer FC Liverpool mit Jürgen Klopp und das Londoner Derby gegen West Ham mit der Legende David Moyes. Mit Frankfurt war Glasner gegen West Ham erfolgreich: Zwei Siege im Frühjahr 2022 bedeuteten den Aufstieg ins Endspiel der Europa League. Die letzten vier Runen der Saison: Auswärts das nächste London-Duell gegen Fulham, dann daheim gegen Manchester United, auswärts Wolverhampton und zum Abschluss im Selhurst Park gegen Aston Villa. Kein leichtes Programm zum Klassenerhalt. Mit dem Franzosen Michael Olise fehlt der beste Mittelfeldspieler verletzt bis April.
Foto: Crystal Palace.
