Fußball

Grünwalds Goldtor wie eine Erinnerung an Austrias letzten Meistertitel

Es war wie eine Erinnerung an bessere Austria-Zeiten. Der Knaller von Alexander Grünwald mit links von der Strafraumgrenze ins Kreuzeck, mit dem der 32 jährige in seinem elften Jahr in Violett nach 57 Minuten das Goldtor zum 1:0 (0:0) gegen Wolfsberg, den dritten Sieg in Serie erzielte. Riesenjubel bei den 11.000 Fans auf der  Tribüne, Standing Ovations bei seinem Austausch 17 Minuten nach dem Prachttor. Ein Treffer, der an Austrias letzte Meistersaison 2012/13 unter Peter Stöger erinnerte. Grünwald und Markus Suttner sind die einzigen zwei aus dem damaligen Kader, die in Violett spielen, Grünwald zum Unterschied von Suttner ohne Unterbrechung.  Manfred Schmid war damals Stögers Assistent, jetzt ist er erstmals der Chef, der Violett höchstwahrscheinlich in die Meisterrunde führt. Dazu fehlt nur ein Punkt am nächsten Sonntag in der letzten Runde des Grunddurchgangs gegen Admira in der Südstadt. Austria holte Austria Klagenfurt (1:1 gegen Ried) nach Punkten eine, beide liegen je zwei Punkte vor Rapid (2:0 in Innsbruck gegen WSG Tirol) und Ried. Der LASK würde mit einem Heimsieg im Nachtragsspiel gegen den Corona-geschwächten Meister Red Bull Salzburg am Mittwoch Abend bis auf einen Punkt an Rapid und Ried herankommen, noch im Rennen um den Platz unter den ersten sechs bleiben. Selbst mit einem Unentschieden eher nicht.

Es war ein absolutes Highlight für Grünwald (Bild oben) nach schwierigen Zeiten. Der Stammplatz war schon letzte Saison weg, ein hohes Tempo spielen ist nicht mehr ganz sein Ding. Auch unter Schmid musste er im Herbst oft auf die Bank. Nach der vierten Runde stand er nicht mehr in der Startelf. Bis zur 19. vor zwei Wochen in Altach. Schmid schenkte ihm wieder das Vertrauen. Mit dem Routinier gelangen drei Siege. Sein Beitrag dazu: Ein Assist in Altach, das Tor gegen Wolfsberg. Als gebürtiger Klagenfurter gegen ein Kärntner Mannschaft zu treffen ist auch etwas Besonderes.

Typisch für den sympathischen Grünwald, dass er nachher im Sky- Interview nicht zuerst über sein Tor redete, sondern sich bei Wolfsbergs Georgier Luka Lochoshvili bedankte. Weil er Grünwalds Mitspieler Georg Teigl wahrscheinlich das Leben rettete. Den hatte Wolfsbergs Talent Nikolas Veratschnig unabsichtlich mit dem Knie im Gesicht getroffen. Teigl sank bewusstlos mit verschluckter Zunge zu Boden. Lochoshvili war an der Erstversorgung entscheidend beteiligt, zog Teigl die Zunge aus dem Rachen. Das passierte knapp vor Schuss nach 88 Minuten.

Auch kurz davor gab´s Aufregung, als der Sieg der Austria, die nach Grünwalds Tor eigentlich alles unter Kontrolle hatte, in Gefahr geriet. Der Salzburger Referee Sebastian Gishamer zeigte nach VAR-Intervention wegen eines Handspiels von Lukas Mühl auf den Elfmeterpunkt. Das dauerte alles sehr lange, regte Schmid sehr auf. Deswegen trat er wütend gegen einen Getränkebox. Das reichte Gishamer, um den Trainer auf die Tribüne zu schicken. Den Elfmeter vergab Wolfsbergs Kapitän Michael Liendl, normal ein sicherer Schütze. Austrias Keeper Patrick Pentz wehrte den für Liendl-Verhältnisse sehr schwach geschossenen Elfmeter ab. Gishamer ließ ihn wiederholen, weil Austria-Spieler zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Liendl wählte nochmals die rechte Ecke, erneut nicht gut genug. Pentz hielt wieder. Somit blieb Austria die einzige Mannschaft, die in diesem Jahr noch kein Tor kassierte. Auch deshalb prophezeite Schmid: „Wir werden es schaffen, unser Ziel zu erreichen!“

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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