Gruppensieger mit 13 Punkten vor Sporting Lissabon und PSV Eindhoven, nur vier Tore in sechs Spielen kassiert! Wer hätte das dem LASK bei der Auslosung der Europa League zugtraut? Donnerstag Abend machte Österreichs Vizemeister den größten internationalen Erfolg seiner 111 jährigen Klubgeschichte perfekt. Mit inem souveränen 3:0 (2:0) gegen Sporting Lissabon. Nach 34 Minuten war nach dem zweiten Tor eigentlich alles entscheiden. Dann begann auf der ausverkauften Linzer Gugl schon die große Jubelparty. Dieser LASK muss eigentlich allen Freunde machen, Auch der 36jährige Emanuel Pogatetz bekam den Abschied von der großen Bühne, den er sich verdiente, als er nach 88 Minuten eingetauscht wurde. Standing Ovations, dann wurde er bei jedem Ballkontakt abgefeiert. Einfach ein Gänsehautgefühl. Und als Draufgabe war Pogatetz auch beim dritten Tor, das Marko Raguz in der Nachspielzeit erzielte, am Rasen.
Kapitän Gernot Trauner und Peter Michorl (Bild oben) ebneten auf die Art, in der sie auch in der Bundesliga schon für so manches Tor sorgten, für die Beginn an überlegenen Linzer den Weg zu Platz eines. Durch einen Eckball. Michorl trat von links von links, die Portugiesen verteidigten schlecht, Trauner stieg hoch und köpfelte unhaltbar ein. Gute Mannschaften wissen sich auch durch eine Standardsituation zu helfen. Der herausragende Trauner verhinderte zweimal den möglichen Ausgleich der Portugiesen, die nicht mit ihrer ersten Garnitur spielten, ehe Sportings Keeper Renan Ribeiro Joao Klauss, nachdem der den Ball an ihm vorbei in Richtung Tor verlängert hatte, abräumte. Der schottische Referee William Callum musste auf den Elfmeterpunkt zeigen,gab dem Tormann die rote Karte. Klauss verwertete den Penalty selbst gegen zehn Sporting-Spieler war alles nur noch eine Pflichtübung, ein Heimspielen des Gruppensiegs.
Der LASK verdiente mit dem Sieg alleine an Prämien über eine Million Euro, die Europacupeinnahmen machen mit der Qualifikation zur Champions League noch ohne Beteiligung zum Marketingtopf etwas über zehn Millionen Euro aus. Bei einem Budget von 14 Millionen ein auch der finanziell erfolgreichste Abend der Klubgeschichte, der nicht leicht zu toppen sei wird. Vizepräsident Jürgen Werner schloss nicht aus, dass man möglicherweise im Jänner personell noch etwas nachbessern wird, wenn sich etwas vernünftiges ergeben sollte. Für Trainer Valerien Ismael war es in seinem 30. Match mit dem LASK der 22.Sieg: „Unglaublich, was wir in den letzten Monaten geleistet haben!“
Einer der möglichen Gegner bei der Auslosung der k.o.-Phase könnte Eintracht Frankfurt sein. Aber Adi Hütters Mannschaft stieg nicht so überzeugend wie der LASK auf. Im Gegenteil. Vor den Augen seines Vorgängers Niko Kovac wurde in den letzten fünf Minuten aus einem 2:1 gegen Vitoria Guimaraes noch eine 2:3-Niederlage. Ein Tor der Portugiesen erzielt mit Almoatosenbell Ali ein Legionär aus Libyien (!) Zum Glück für Hütter verwandelte Arsenal in Lüttich gegen Standard ein 0:2 innerhalb von drei Minuten in ein 2:2, so reichte die ärgerliche Heimpleite zum Aufstieg. Aber es war bereits das siebente Match hintereinander ohne Stürmertor. Mit Martin Hinteregger ist der beste Abwehrspieler für die erste Partie in der k.o.-Phase gesperrt.
