Offenbar war es kein Zufall, das Meister Red Bull Salzburg seine umworbene Mittelfeldperle aus Mali, Amadou Haidara, gemeinsam mit Stefan Lainer in den neuen Dressen für die kommende Saison posieren ließ. Die Prognose von Sportchef Christoph Freund nach der letzten Runde, man wollte unbedingt mit Haidara in die neue Saison gehen, werteten viele nur als eine Momentaufnahme im Transferpoker, um die Ablöse für den 20jährigen in die Höhe zu treiben. Denn RB Leipzig hatte angekündigt, in Sachen Haidara Ernst zu machen, weil Sportchef Ralf Rangnick in ihm den Nachfolger für den an den FC Liverpool verkauften Naby Keita sah. Aber plötzlich sieht die Sache anders aus. Nämlich danach, dass Haidaras Wechsel zumindest bis Ende August auf Eis liegt.
Am Tag nach dem 0:4-Debakel gegen Austria in der letzten Runde wartete Salzburg mit der Vollzugsmeldung der Vertragsverlängerung des ebenfalls von Leipzig umworbenen Trainers Marco Rose bis 2020 auf. Die einige überraschte, auch wenn Rose zuvor einige Zeichen in diese Richtung gegeben hatte. Roses Ja zu Leipzig änderte einiges. Denn Rose dürfte, wie es aussieht, die Zusicherung bekommen haben, wie von ihm gewünscht mit Haidara in die Qualifikation für die Champions League gehen zu können. Ob dies eine Bedingung des Trainers war oder nicht, ist nicht mehr das große Thema. Es schaut etwas nach einer Salzburger Abnabelung vom großen Red Bull-Bruder in Leipzig aus. Die da heißen könnte: Salzburg geht mit Haidara in die Saison, genauer gesagt in die Qualifikation für die Champions League. Wird die zum ersten Mal geschafft, bleibt der Afrikaner in der Mozartstadt. Scheitert Salzburg erneut, kann der Transfer noch rasch ein Thema werden. Muss nicht unbedingt Leipzig sein, Gibt auch andere Interessenten. Aber Salzburg könnte es sich leisten, Haidara nicht zu verkaufen. Sein Vertrag läuft bis 2022, sein Abgang mit dem damit verbundenen Millionenregen wäre nach der Salzburger Erfolgssaison bis ins Semifinale der Europa League kein finanzielles Muss.
Wie Haidara auf die aktuelle Entwicklung reagiert? Er genießt den Heimaturlaub in Malis Hauptstadt Bamako. Sein Empfang glich dem eines Königs. Wenn er in dern Strassen einige seiner Tricks mit dem Ball zeigt, schauen hunderte Fans zu und umjubeln den neuen Volkshelden.