Fußball

Hintereggers Geständnis: In vier Monaten zwölf Kilo zugelegt

So wie für Christian Ilzer und Sturm Graz Donnerstag in der Europa League beim FC Midtylland, ist auch zwei Tage vorher für Oliver Glasner und Eintracht Frankfurt in der Champions League bei Sporting Lissabon alles möglich: Vom Gruppensieg bis zum Ausscheiden als Letzter. Es gibt auch ein Szenario, mit dem der einzige österreichische Trainer in der Königsklasse ganz schlecht leben könnte: Bei einem Unentschieden in Lissabon und einem Heimsieg von Olympique Marseille gegen Tottenham wären die Franzosen Gruppensieger, Frankfurt, Sporting Lissabon und Tottenham punktegleich. Auf Grund des direkten Vergleichs würde Frankfurt als Letzter ausscheiden. Als bisher einzige Mannschaft in der Champions League, der dies mit acht Punkten passiert.  Im „Sky“-Studio werden zwei Landsleute von Glasner das Match kommentieren, die an Österreichs letzte erfolgreiche Qualifikation für eine Weltmeisterschaft erinnern: Andreas Herzog und Peter Stöger, vor 25 Jahren kongeniale Partner im Mittelfeld.

Glasner blieb trotz 1:2-Heimniederlage am Samstag gegen Borussia Dortmund guter Dinge und Optimist. Der bisher größte Skandal dieses Jahres um einen Video Assistant Referee in der Bundesliga, der bei einem klaren Elfmeterfoul des Ex-Salzburgers Karim Adeyemi nicht reagierte und Frankfurt schwer benachteiligte, war mit ein Grund dafür, dass Glasner seine siebente Niederlage hintereinander gegen Dortmund kassierte (vier mit Wolfsburg, drei mit Frankfurt). Aber er gab zu, „dass wir uns an der eigenen Nase nehmen müssen, weil wir so viele Chancen vergaben!“ Die durch eine „unglaublich dominante Leistung“, wie es Glasner nannte, entstanden: „Wenn ich an die Entwicklung der letzten 17 Monate in Frankfurt denke, dann schaue ich positiv in die Zukunft.“ Zu der gehört ein Sieg bei Sporting Lissabon trotz der 0:3-Heimpleite. Portugals Meister kriselt, verlor zweimal gegen Marseille (Frankfurt gewann zweimal), liegt in der Meisterschaft nur auf Platz fünf. Mit zwölf Punkten Rückstand auf Benfica. Der Tabellenführer ist mit Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt in 21 Spielen ungeschlagen. Schmidts Assistent in Salzburg hieß Glasner, der ihn nicht nach Leverkusen begleitete, sondern die eigene Karriere als Cheftrainer in Ried begann.

Der Aufstieg ins Achtelfinale wäre Glasners zweiter großer internationaler Coup mit Eintracht nach dem Triumph in der Europa League, an dem sein Landsmann Martin Hinteregger als Abwehrchef auch seinen Anteil hatte. Einen Hinteregger in Topform könnte Glasner in Lissabon gut gebrauchen. Aber der Kärntner beendete vor vier Monaten seine Karriere. Jetzt gab der Frankfurter Fanliebling via Instagram zu, in der kurzen Zeit stolze zwölf Kilogramm zugenommen zu haben. Beachtlich: „Das reicht läuferisch bei weitem nicht einmal für die Unterliga!“, gab er zu. Er spielt für seinen Heimatklub Sirnitz Stürmer, ist seit kurzem auch Präsident bei einem Klub der Regionalliga Ost, der Wiener Viktoria. Jetzt will er an seiner Fitness arbeiten. In zwei Wochen wird Hinteregger in Imst bei Ralph Schaders „Star Revival“ im Einsatz sein. Bei einem Legendenspiel in einer Ostauswahl, die Viktoria-Trainer Toni Polster betreut. Er coacht damit seinen Präsidenten.

Foto: ServusTV.

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