Fußball

Historischer England-Sieg mit Rekordtor von Harry Kane

21 Monate nach dem verlorenen EM-Finale in Wembley gelang England die Revanche an Europameister Italien. Das 2:1 (2:0) in Neapel hat historische Dimensionen: Englands erster Sieg in Italien seit 1961, der erste nach sechs Spielen und in der Ära von Teamchef Gareth Southgate. Begleitet wurde er von einem Rekordtor: Harry Kane verwandelte in der dominanten ersten Hälfte einen Elfmeter zur 2:0-Führung, jubelte über sein 54. Tor im Dress der „Three Lions“ (Bild oben). Damit ist er alleiniger Team-Rekordtorschütze, bisher war er ex aequo mit Wayne Rooney Erster. Kane und Elfmeter haben eine besondere Vorgeschichte: Bei Englands 1:2 gegen Frankreich im Viertelfinale der Katar-WM hatte Kapitän Kane einen Elfmeter zum 1:1 verwandelt, knapp vor Schluss den zweiten verschossen, was an ihm sehr nagte: „Es musste ja ein Elfmeter sein“ bemerkte Kane etwas ironisch im ersten Interview nach Schlusspfiff.

Italien kam erst nach der Pause in Schwung. Der Torschütze, Mateo Retegui, hat auch eine ganz spezielle Geschichte: Es war sein erstes Match in Europa. Er ist in Argentinien geboren, wo der 23 jährige auch aufwuchs. Retegui hat eine italienische Großmutter, die Teamchef Roberto Mancini offenbar „entdeckte“, als er auf der Suche nach einer Alternative für den verletzten Torjäger Ciro Immobile war. Napolis Giacomo Raspadori kam nicht in Frage, weil er bei Italiens Tabellenführer meist Ersatz ist. Irgendwie kam Mancini auf Retegui, der in Argentinien von Boca Juniors an Tigres verliehen wurde. Für Tigres, den 22. der Meisterschaft, erzielte er in acht Spielen sechs Tore, für Italien beim Debüt nach diskreter erster Hälfte gekonnt das Anschlusstor. Sein erstes für die Squadra Azzura ausgerechnet in dem Stadion, das den Namen von Argentiniens Nationalheld Diego Armando Maradona trägt. Im Finish stürmte Italien auch mit Winfried Gnonto, dem Mitspieler von Max Wöber bei Leeds. England rettete trotz der roten Karte für Linksverteidiger Luke Shaw den Vorsprung irgendwie über die Distanz. Manci steht nach der verpassten WM durch die Niederlage noch mehr  unter Druck.

Sein „Ego“ zufriedenstellen konnte nach seinem WM-Desaster mit Portugal Cristiano Ronaldo. Erstmals als Legionär von Al Nassr in Saudiarabien bestritt er im Avalade-Stadion von Lissabon, in dem mit Sporting seine große Karriere begonnen hatte, sein 117. Länderspiel. Damit ist er alleiniger internationaler Rekord-Teamspieler. Überdies erzielte er beim 4:0 (2:0) über Liechtenstein mit dem österreichischen Teamchef Rene Pauritsch seine Teamtore 119 und 120. Internationaler Rekord-Torschütze war der 38 jährige Ronaldo bereits vorher.

Foto: UEFA.

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