Fußball

21 Monate Nagelsmann kosten Bayern mehr als 50 Millionen!

Der Rauswurf von Trainer Julian Nagelsmann trotz Chance auf das Triple kommt Bayern so teuer wie bisher kein anderer. Die 21 Monate mit einem Meistertitel und zwei Siegen im Supercup kosten den deutschen Meister im Gesamtpaket mehr als 50 Millionen Euro. 20 Millionen Ablöse waren vor zwei Jahren notwendig, um ihn von RB Leipzig zu bekommen. Der Vertrag von ihm bei Bayern läuft noch bis 2026. Sein Verdienst pro Saison liegt bei rund acht MiIlionen. Die Klausel über Abfindungssummen gilt erst ab Juli dieses Jahres. Da er im März gehen musste,  bekommt er weiter sein Gehalt. Auch seine zwei Assistenten und der Videoanalyst sind nicht mehr gefragt, auch ihre Verträge laufen bis 2026. Das kostet zusammen rund drei Millionen. Die einzige Chance, dass es für Bayern etwas billiger kommt, liegt nur darin, dass Nagelsmann nach dem ersten Rauswurf seiner Trainerkarriere bald bei einem anderen Klub beginnt.

Bayern machte die Trennung erst Freitagabend, knapp vor 18 Uhr offiziell. Mit Stellungnahmen von Vorstandschef Oliver Kahn und Sport-Vorstand Hasan Salihamidzic. Zuvor hatte Joshua Kimmich auf einem Pressetermin des deutschen Teams, bei dem er statt des verletzten Manuel Neuer Kapitän ist, Nagelsmann als „überragenden Trainer“ bezeichnet. Kahn sah es naturgemäß etwas anders: „Wir waren überzeugt, mit Julian langfristig zusammenzuarbeiten. Nun sind wir aber zur Erkenntnis gekommen, dass sich die Qualität unseres Kaders trotz der Deutschen Meisterschaft im vergangenen Jahr zunehmen seltener gezeigt hat. Nach der Weltmeisterschaft haben wir immer weniger und erfolgreich und attraktiv gespielt, die starken Leistungsschwankungen stellten unsere Ziele infrage, auch über diese Saison hinaus. Daher haben wir reagiert“. Diese Meinung hatten auch Salihamidzic, der von der schwierigsten Entscheidung in seiner Zeit als sportlicher Verantwortlicher sprach und Präsident Herbert Hainer. Die drei verständigten sich auf Thomas Tuchel (Bild oben) als Nachfolger. Er erhält einen Vertrag bis 2025. Auch das wird nicht billig sein.

Samstag wird Tuchel vorgestellt, Montag leitet er erstmals das Training. Er war bereits im Sommer 2018 ein Thema. Damals wollte Präsident Uli Hoeneß unbedingt Jupp Heynckes, der im September 2017 nach der Trennung von Carlo Ancelotti zurückgekehrt war, dazu überreden, noch ein Jahr anzuhängen. Als Hoeneß einsah, dass Heynckes nicht mehr zur Verfügung stand, hätte er nicht gegen den vom damaligen Vorstandschef Karl Heinz Rummenigge forcierten Tuchel gehabt. Doch der war bereits bei Paris St. Germain gelandet, verlor mit Frankreichs Meister 2020 in Lissabon das Finale der Champions League gegen Bayern 0:1. Ein Jahr später gewann Tuchel mit Chelsea die Königsklasse und den Weltpokal, wurde zum Welttrainer des Jahres gewählt. Seine Trennungen von Borussia Dortmund (2017), Paris St. Germain und Chelsea verliefen stets mit Nebengeräuschen. Daher sind mit ihm auch Turbulenzen garantiert. Drei Österreicher, die er in seiner Zeit bei Mainz (2009 bis 2013) trainierte, könnten bestätigten: Christian Fuchs, Andreas Ivanschitz und Julian Baumgartlinger.

Foto: UEFA.

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