Fußball

Hohe Erwartungen in die Nummer 13: Was Kölns neuen Hoffnungsträger Schaub erwartet

Seit Montag trainiert Louis Schaub beim 1.FC Köln. Rund 1000 Zuschauer kamen zum Start der Vorbereitung, von der erste Sekunden gibt´s nur ein Ziel: Sofortiger Wiederaufstieg. Das hört Schaub an jeder Ecke der Domstadt, in die er kommt. Sofern ihm dazu bisher Zeit blieb. Die deutsche Bundesliga war immer das große Ziel des 23jährigen, jetzt ist er von Rapid zum reichsten deutschen Zweitligisten gewechselt.  Gilt dort als ein Wunschspieler von Sportdirektor Armin Veh, der selbstbewusst prophezeite: „Das ist jetzt mein Kader, an dem ich mich messen lasse.  Der ist besser als in der vergangenen Saison.“ Veh hatte in Köln erst im Dezember begonnen, als Köln am Tabellenende stand. Sechs Neue hat Veh bisher geholt, mit Ex-Tirol-Legionär Markus Anfang einen neuen Trainer. In dessen 4-1-4-1 sind vor allem die Plätze im zentralen Mittelfeld umstritten. Da gibt´s vier Kandidaten für die zwei Positonen, auf denen sowohl Veh als auch Anfang Schaub sehen. Eher Im Zentrum, nicht an der rechten Seite.

Geld spielt keine Rolle in Köln.  Allein das Budget für die Lizenzspieler beträgt 31 Millionen Euro, eine weniger als das Gesamtbudget von Schaubs bisherigem Klub Rapid. 31 Millionen bedeutet zwar 18 weniger als in der Abstiegssaison, aber nur die Hälfte von dem Etat, den Peter Stöger zur Verfügung hatte, als er Köln 2013 in der zweiten Liga übernommen hatte. Damals plagten Köln 27,8 Millionen Schulden den Traditionsklubs, jetzt kann  Finanzvorstand Alexander Wehrle Rekordzahlen vermelden: In der Abstiegssaison stieg das Eigenkapital auf 30 Millionen, gab es einen ebenso einen Gewinn in dieser Höhe. Diese Zahlen erlaubten es, Stars und Topverdiener wie Teamverteidiger Jonas Hector und Tormann Timo Horn zu halten. Die nahmen zwar Gehaltseinbussen in Kauf, sollen in der zweiten Liga „nur“ rund 1,5 Millionen verdienen, dafür aber bei Aufstieg dazu hohe Erfolgsprämien kassieren.Auch Schaub wird beim Aufstieg finanziell nicht leer ausgehen.

Er bekam die Rückennummer 13 und auch hohe Erwartungen umgehängt. Die Nummer 10, die Schaub bei Rapid hatte, wird in Köln seit dem Abgang von Lukas Podolski nicht mehr vergeben. Veh und Anfang trauen Schaub zu, die nötigen spielerischen Impulse zu setzen. Seine Konkurrenten, die er übertreffen muss: Der von Veh bereits im Winter von Nizza geholte Franzose Vincent Koziello, der aber die Erwartungen bisher eher nicht erfüllte, der 21jährige Niklas Hauptmann, der von Zweitligist Dynamo Dresden kam, dessen Vater in den Neunzigerjahren gemeinsam mit Toni Polster bei Köln gespielt hatte und der Serbe Milos Jojic. Jedes Training wird durch eine hohe Antenne mit einer Kamera an der Spitze überwacht und genau analysiert. Schon in der ersten Woche begann für Schaub mit zwei Trainings zu je 80 Minuten am Tag und dazwischen dem gemeinsamen Mittagessen im Klubhaus Anfangs Taktikdrill: Extremer Druck auf die ballführende Mannschaft, frühes Stören, Pressing schon von den offensivsten Spielern: „von hinten raus Fußball spielen, immer Lösungsmöglichkeien finden, dominant und mutig sein“, erklärte Anfang die Vorgaben.

Das Pensum soll noch gesteigert werden. Die Saison beginnt am 3. August, zwei Wochen vor der ersten Bundesliga. Freitag bezieht Köln das erste  Trainingslager in Bad Gögging, in der  zweiten Juliwoche schon fast traditionell sein zweites in Kitzbühel. Die Höhepunkte: Ein Testspiel gegen Watford am 17. Juli mit einem möglichen Österreicher-Duell zwischen Schaub und Sebastian Prödl sowie drei Tage später das Kräftemessen mit Werder Bremen in Zell am Ziller. Schaub gegen Florian Kainz, seinen früheren Mitspieler  bei Rapid.

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