Fußball

Im Meisterjubel versprach Freund eine „richtig starke Mannschaft“

Rapid verwandelte gegen Sturm Graz von der 40. bis zur 66. Minute ein 0:2 in ein 3:2. Meister Red Bull Salzburg gelang dies im letzten Heimspiel vor 15.400 Zuschauern gegen Austria Klagenfurt noch eine Minute schneller, zwischen der 49. und 74. Nachher folgten große Jubelszenen mit dem Meisterteller. Bis zur Pause schienen zu viele mit dem Gedanken schon im Urlaub oder bei der Meisterfeier samt Feuerwerk nach dem Spiel zu sein. Die Vorwürfe von fehlender Einstellung, die vielleicht den Kampf zwischen Rapid, Austria und Klagenfurt um Rang vier beeinflusste, verhinderte die erfolgreiche Aufholjagd. Entscheidend dafür war auch die Einwechslung von Junior Adamu für Dijon Kameri zu Beginn der zweiten Hälfte: Adamu gab den Assist zum 1:2 durch Benjamin Sesko, erzielte das 2:2 und 3:2 selbst. Die Saisontore neun und zehn waren die ersten, die er in Heimspielen erzielte.

Um den 21jährigen gibt es seit einigen Tagen Wechselgerüchte. Der SC Freiburg, Fünfter der deutsche Bundesliga, meldete sich bei Sportchef Christoph Freund, wie er im „Sky“-Interview bestätigte: „Er ist ein interessanter Stürmer auf dem internationalen Markt. Ich weiß nicht, ob es einen Wechsel geben wird!“ Freiburg sucht einen Nachfolger für den 35 jährigen Nils Petersen, der seine Karriere beendete. Wird Adamu, der in Salzburg einen Vertrag bis 2025 hat, dessen Marktwert bei acht Millionen Euro steht, der dritte Österreicher bei Kulttrainer Christian Streich zu Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch? Bei  Lienhart ist noch nicht geklärt, ob er trotz Vertrag bis 2024 bei Freiburg bleibt.

Dass Salzburg nach 38 Minuten überraschend 0:2 zurücklag, hatte nichts mit dem Abschiedsspiel für den fast 40 jährigen Torhüter Alexander Walke zu tun. Er kassierte das 0:1, wurde nach 34 Minuten durch Philipp Köhn ersetzt. Beim Austausch bildeten die Mitspieler ein Spalier, applaudierten. Danach ging Walke, während das Spiel lief, eine Ehrenrunde. Einen ähnlichen Abschied hätte sich Sonntag beim LASK auch Alexander Schlager verdient. Doch der Kapitän und Tormann bekam beim 3:1 gegen Austria nicht sein letztes Heimspiel, wurde „nur“  vor Anpfiff offiziell verabschiedet, von  Mitspielern und Fans nach dem Match vor der „schwarz-weißen Wand“, der Fantribüne gefeiert. Wer immer dafür verantwortlich war, Schlager nicht dieses letzte Heimspiel zu geben, das zeugt von Respektlosigkeit. So groß kann der Ärger gar nicht sein, dass Schlager das Angebot des LASK ablehnte. Punkto Stil kann sich LASK an Salzburg ein Vorbild nehmen. Der Meister hätte Nicolas Seiwald und Benjamin Sesko auch gerne gehalten, beide entschieden sich für RB Leipzig. Und wurden dennoch weiter eingesetzt, Sonntag gebührend verabschiedet. Und mitten im Jubel versprach Freund: „Wir werden auch nächste Saison eine richtig starke Mannschaft haben!“

Klagenfurt verspielt in Salzburg Platz vier, der mit der 2:0-Führung vorübergehend erobert war: „Salzburg konnte wegen unseres Zweikampfverhaltens die Tore relativ billig erzielen. Wir müssen in der nächsten Saison giftig werden“. Er war es auch Sonntag beim Thema Schiedsrichter und VAR. Wegen einer Szene beim Stand von 2:1, als es ein Handspiel im Salzburger Strafraum gab. Schiedsrichter Christian Petru-Ciochirca ließ weiter spielen, was VAR Markus Hameter offenbar nicht als schwere Fehlentscheidung sah: „Man muss endlich festlegen, was Hand ist und was nicht. Klagenfurt ist das ganze Jahr über von den Schiedsrichtern benachteiligt worden. Das sage ich, weil es die Wahrheit ist!“, klagte Pacult.

Foto: Red Bull Salzburg.

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