Fußball

Ist die Fortsetzung der unheimlichen Verletztenserie bei Rapid nur Pech?

Am 9.Jänner begann Rapid mit den Vorbereitungen auf die Frühjahrssaison – und in der  ersten neun Tagen  samt zwei Testspielen gab es bereits vier  Ausfälle. Die unheimliche Verletztenserie in Grün-Weiß, die  eigentlich  im letzten Juli bei der Eröffnung des neuen Allianz-Stadions gegen Chelsea mit Kapitän Steffen Hofmann begann, sich über den ganzen Herbst fortsetzte, ist prolongiert. Schön  langsam muss man sich die Frage stellen, ob das alles nur Pech und böser Zufall ist oder doch mehr dahinter steckt. Eine schlüssige Antwort kann es darauf nicht geben. Von den langfristigen  Ausfällen  aus dem Herbst sind Stefan Schwab und Philipp Schobesberger noch nicht so weit, um ins Mannschafstraining einsteigen zu können.

Als Ersten erwischte es heuer im ersten Spiel  Linksverteidiger Thomas Schrammel, dann folgte im Training  Max Wöber, ehe Rapid-Arzt Benno Zifko  auch bei Ivan Mocinic, den teuersten Einkauf der Klubgeschichte, eine Knieoperation wie  drei Tage vorher bei Schrammel für notwendig erkannte. Meniskus eingerissen, dazu der Knorpel lädiert, könnte etwas länger dauern. Dann folgte Mittwoch beim 7:1 gegen Traiskirchen ohne Fremdeinwirkung Matej Jelic. Zuerst Verdacht auf  eine Achillessehnenverletzung, aber am Tag darauf bei der Magnetresonanz gab es eine andere Diagnose: Muskelriss  in der Wadenmuskulatur. Schon im Juli hatte Jelic die Vorbereitung wegen eines Muskelbündelrisses verpasst, musste drei Monate pausieren. Jetzt droht ähnliches.  Damit sind alle Spekulationen, dass Rapid den kroatischen Stürmer transferieren könnte, bis zum Sommer ad acta gelegt. Der vierte  Ausfall ist  Innenverteidiger Christoph Schösswendter, der bei einer rüden Attack eine Innenbandeinriss im linken Knie erlitt.

Von fünf Innenverteidigern blieben für den wichtigen Saisonstart mit dem Derby gegen Austria am 12. Februar nur drei übrig: Mario Sonnleitner, der derzeit grippegeschwächte Christopher Dibon und  Max Hofmann. Beim Mittwoch.Test gegen Traiskirchen setzte Trainer Damir Canadi auch Mario Pavelic als Innenverteidiger ein. Als Schrammel-Ersatz kann Canadi  zwischen Stephan Auer sowie den  Offensivspielern  Arnor Trautason (hat nach Rippenverletzung noch ein „Zweikampfverbot“) und Thomas Murg wählen. Die Auswahl im Angriff ist derzeit  überschaubar: Der Georgier Giorgi Kvilitaia und  der 18jährige  Kelvin Arase. Den im Sommer eigentlich als Torjäger geholten Brasilianer Joelinton setzte Canadi in den ersten zwei Tests  als zentralen, defensiven Mittelfeldspieler ein, hingegen Louis Schaub als Spitze. Abwarten, ob es dabei bleibt.

Der „Kampf“ um die 25 Plätze  für das Trainingslager ab Sonntag im spanischen Benidorm zwischen Valencia und Alicante, in dem Rapids zwei Tests gegen die Grün-Weißen aus Budapest, den vom deutschen Ex-Internationalen Thomas Doll trainierten Ungarn- Meister Ferencvaros (mit  Marco Djuricin, dem Sohn des Canadi-Assistenten, bisher mit acht Treffern bester Torschütze  von Ferencvaros und Ex-Austrianer Emir Dilaver) sowie GKS Gliwice aus Polen bestreiten wird, hat sich eigentlich von selbst erledigt. Und daher kann Rapid nur eine Devise ausgeben: Jetzt erst recht!

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