Fußball

Jubeln nach Handtor – wie geht das? Rapid hat viele Fragezeichen

Wenn ein Spiel noch am Tag danach Gesprächsstoff liefert, ist das ein gutes Zeichen. Und sei es nur durch Schiedsrichterentscheidungen. In Spanien redete noch am Montag fast jeder Fußballinteressierte davon, was Sonntag Abend im Estadio Mestalla von Valencia beim Duell der Ungeschlagenen, beim 1:1 zwischen dem Zweiten und Tabellenführer FC Barcelona passierte. Weil Schiedsrichteer Ignacio Iglesias Villanueva einem regulären Tor von Lionel Messi die Anerkennung verweigerte. Weder er noch sein Assistent sahen, dass Valencias Tormann Neto seinen Patzer bei einem Schuss des Argentiniers erst klar hinter der Linie korrigieren konnte. Videobeweis oder Hawk Eye auf der Torlinie gibt´s in Spaniens La Liga erst ab 2018. Eigentlich unfassbar.

Unterlief so ein spielentscheidender Fehler auch Markus Hameter bei Rapids 2:3 gegen Red Bull Salzburg? Der Meister gewann trotz Aberkennung des regulären Tors von Takumi Minamino in der ersten Hälfte. Heiß diskutiert wurde weiter die Frage, was passiert wäre, hätte Paulo Miranda für das Niederreissen von Philipp Schobesberger nach acht Minuten statt Gelb richtigerweise Rot gesehen. Kann keiner mit Sicherheit sagen. Und auch der annullierte Ausgleich von Giorgi Kvilitaia zum 3:3 sorgte weiter für Aufregung, obwohl es ein klares Handstor des Georgiers war. Und da macht es eigentlich keinen Unterschied, ob der vierte Referee Dieter Muckenhammer das Vergehen sofort erkannte und Hameters Assistent Maximilian Weiß, der es wie der Unparteiische offenbar nicht übersehen hatte, darauf aufmerksam machte oder erst, nachdem er am TV-Schirm am Spielfeldrand die Szene nochmals gesehen hatte. Hauptsache keine Fehlentscheidung, die den Ausgang des Schlagers verfälscht hätte.

Verwunderlich eigentlich nur, dass Kvilitaia sofort zu einem Jubelsprint gestartet war. Hatte er soviel Adrenalin in sich, dass er sich über einen vermeintlichen Doppelpack freute und es daher verdrängte, den Ball im Flug mit der rechten Hand ins Netz verlängert zu haben? Schwer zu glauben. Der Verdacht liegt nahe, dass er  mit den Jubelszenen seinen Versuch fortsetzte, den Schiedsrichter und seinen Assistenten in die Irre zu führen. Spricht nicht gerade für den Fair Play-Gedanken, den ein jeder bei allem Ehrgeiz haben sollte.

Bei Rapid vergrößerte der Schlager die personellen Probleme: Rechtsverteidiger Stephan Auer sah als einer von sieben Spielern die gelbe Karte, ist daher Mittwoch gegen Altach gesperrt. Dazu die Fragezeichen um die lädierten Adduktoren von Lucas Galvao und Steffen Hofmann, die Hüfte von Veton Berisha. Dejan Ljubicic wird nach seiner Gehirnerschütterung wohl ausfallen, bei Louis Schaub stellt sich die Frage, ob nach seiner Grippe mit Begleiterscheinungen nicht drei Spiele in sechs Tagen zu viel sein werden. Aber Rapid braucht hin. Das sind Sorgen für Goran Djuricin, die Marco Rose in Salzburg nicht hat. Auch darum wird der Titelverteidiger wohl als Erster überwintern.  Bei Rapid kündigt sich statt Auer für Mittwoch das Comeback von Mario Pavelic an, der seinen Platz durch eine ungerechtfertigte rote Karte durch Muckenhammer beim 2:2 in Salzburg an Auer verloren hatte, zuletzt mit einer Schulterverletzung ausser Gefecht war.

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