Wer in sechs Runden kein Spiel gewinnt, sechs Niederlagen mit insgesamt 3:20-Ton kassiert, der macht in jeder Liga der Welt schwere Zeiten durch. Das trifft auch auf Ralph Hasenhüttl mit dem FC Southampton zu. Nur noch Platz 13, Schwarzseher warnen bereits, dass vor den letzten 14 Runden der erste Abstiegsplatz, auf dem Fulham liegt, nur noch zehn Punkte entfernt ist. Es wäre also höchste Zeit für die Trendwende. Ob die Samstag Mittag im St.Mary´s gelingen kann? Gegen Chelsea (live zu sehen in „Sky“, die Talfahrt zu stoppen, wird schwierig. Denn seit dort der deutsche Trainer Thomas Tuchel im Amt ist, geht es mit den „Blues“ aufwärts. Aus den letzten fünf Partien 13 von 15 möglichen Punkten, damit erstmals seit Dezember wieder unter den ersten Vier auf einem Champions League-Platz. Unter seinem Landsmann Tuchel fand auch der deutsche Torjäger Timo Werner zurück in die Spur: Letzten Montag erzielte er beim 2:0 gegen Newcastle sein erstes Tor seit 7. November.
„Es tut mir gut, wenn mich in Trainer auf deutsch anschreit“, erklärt Werner (Bild oben) seine Steigerung. Das versteht er offenbar besser als zuvor die englischen „Brüller“ von Frank Lampard. Werner war unter Hasenhüttl bei RB Leipzig der Sprung zum Klassestürmer gelungen. Zwei Jahre nach Hasenhüttls Abschied wechselte Werner letzten Sommer zu Chelsea. Jetzt droht dem Grazer Trainer von ihm Gefahr. Wie im ersten Saisonduell zwischen Chelsea und Southampton im Oktober an der Stamford Bridge in London. Dort sorgte Werner mit einem Doppelpack für Chelseas 2:0-Führung. Den „Saints“ gelang erst in der Nachspielzeit durch den dänischen Innenverteidiger Yannick Vestergaard der Ausgleich zum 3:3. Der Punkt galt damals als Erfolg für Southampton. Er wäre Samstag ein noch größerer. Speziell nach dieser Negativserie.
Die Trainerduell zwischen Hasenhüttl und Tuchel gab es bereits in Deutschland. Zunächst bei Ingolstadt gegen Dortmund (da verlor Hasenhüttl daheim 0:4 und auswärts 0:2), dann bei RB Leipzig gegen Dortmund. Der damalige Aufsteiger Leipzig gewann 2016 sein erstes Heimspiel in der Bundesliga gegen Dortmund 1:0, verlor auswärts 0:1. Samstag spricht mehr für Tuchels vierten Sieg über Hasenhüttl als für dessen zweiten. Tuchel kann es sich leisten, Weltmeister N´Golo-Kante, den er in seiner Ära bei Paris St. Germain unbedingt verpflichten wollte, auf der Bank zu lassen. Hasenhüttl fehlen mit Verteidiger Kyle Walker-Peters und Theo Wallace doch zwei Spieler, die maßgeblich an der guten Serie im letzten Jahr beteiligt waren, jetzt in schlechten Zeiten merkbar abgehen. „Hasenhüttl ready for Tuchel reunion“ , steht auf der Homepage von Southampton. Bereit zum Wiedersehen mit Tuchel: „Mit ihm zählt Chelsea zu den Topteams der Liga“ behauptet Hasenhüttl. Seine Hoffnung: Dass der Videoreferee seiner Mannschaft nicht wieder ähnlich übel mitspielt wie letzten Sonntag beim 1:2 gegen Wolverhampton.