Fußball

Kein Tor, aber zwei talentierte Debütanten bei Austrias erstem Test

Organisiert war der Auftakt zum Tipsport-Malta-Cup im Nationalstadion Ta´Quali zwischen der Wiener Austria und dem tschechischen Nachzügler Hradec Kralove wie ein Europacupspiel. Nur der VAR fehlte. Auch das Rasen befand sich in einem europacupreifen Zustand. Das Match wurde im tschechischen und maltesischen Fernsehen live übertragen. Aber die Tribünen blieben erwartungsgemäß fast komplett leer. Quasi ein Geisterspiel, bei dem auch Austrias Sportvorstand Jürgen Werner, Ralph Krueger und Hanno Egger, Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats, zusahen.  Zu hören waren Anfeuerungsrufe von einigen Austria-Fans aus Atzgersdorf, von fünf Anhängern der Tschechen, am längsten aber die Anweisungen von Austrias Trainer Michael Wimmer, der nach dem 0:0, bei dem es zeitweise ziemlich rustikal zuging, behauptete, doch einiges Gutes gesehen zu haben. Wenn man es sehr positiv betrachten will, könnte man sagen, am wichtigsten bei einem Turnier ist es, das erste Spiel nicht zu verlieren. Und das gelang.

Was war das Gute? Sicher der läuferische Aufwand, den Austria betrieb, die Balleroberungen, phasenweise das Gegenpressing. Und dass es trotz spielerischer Leerläufe, die es vor allem in den ersten 40 Minuten gab, gelang, acht Torchancen herauszuholen. Keine wurde genützt. Warum sollte schon im ersten Vorbereitungsspiel alles besser sein als im Herbst? Den größten Sitzer vergab kurz vor der Pause Andreas Gruber, anderseits hatte die Austria in den letzten zehn Minuten, die auch Wimmer schwach fand, Glück, nicht zu verlieren. Da traf Hradec Kralove nach Eckbällen zweimal die Latte. 19 Spieler setzte Wimmer ein, über die volle Distanz kamen nur Lukas Wedl, die Nummer drei in der Tormannhierarchie, Hakim Guenouche auf der linken Außenbahn sowie Silva Kani, der 20 jährige Stürmer von Togo, zum Einsatz. Er spielte im Herbst nur 89 Minuten in der Bundesliga. Nach den Eindrücken vom Mittwoch kann man sich nicht vorstellen, dass er der Austria in Zukunft helfen können wird.

Bei zwei 18 jährigen Debütanten, die jeweils 45 Minuten vorspielen durften, gab es hingegen durchaus gute Ansätze. Das gilt für Rechtsverteidiger Luca Pazourek, der im Herbst sieben Mal bei Stripfing, dem Kooperationsklub in der zweiten Liga sein Talent zeigte, ebenso wie für Innenverteidiger Dejan Radonjic, der sich mit zehn Einsätzen bei Stripfing für das Trainingslager auf Malta qualifizierte. Sein Comeback nach Verletzungsause feierte in der letzten halben Stunde Tin Plavotic,der Marvin Martins ersetzte. Mit einer soliden Leistung. Plavotic könnte durchaus eine Alternative im Abwehrzentrum sein. Samstag geht es gegen Spartak Tnava im sicher wiederum leeren Nationalstadion weiter. In dem eine Gedenktafel an das erste Länderspiel von Malta als unabhängiger Staat gegen Österreeich  am 24- Februar 1957 auf hartem Sandboden (Österreich siegte 3:2) und an die Premiere auf Rasen 50 Jahre später in Ta Quali erinnert. Damals gab es ein 1:1, auf das der damalige ÖFB-Präsident Friedrich Stickler verärgert fast mit einer Krisensitzung reagierte. Davon war die Austria nach dem 0:0 ganz, ganz weit entfernt.

Der LASK bezwang hingegen bei seinem ersten Test im Trainingslager Belek in der Türkei  den deutschen Zweitligisten Hansa Rostock 2:1 (0:0). Nach 0:1-Rückstand drehten Thomas Goiginger und Verteidiger Filip Stojkovic das Match, der Siegestreffer fiel drei Minuten vor Schluss. Neuerwerbung Valon Berisha spielte in den ersten 35 Minuten. Nicht mehr beim LASK ist Stürmer Husein Balic. Er wechselte nach Polen zu LKS Lodz.

Foto: Domenic Aquilina/Tipsport.

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