Fußball

Keine Fantribüne gegen Salzburg und 150.000 Euro Geldstrafe: Das Urteil gegen Rapid

Montagabend verhandelte der Strafsenat der Bundesliga bis 19 Uhr über die Randale von einem Teil der Rapid-Fans beim letzten Auswärtsspiel in Hartberg, Dienstagmittag folgte das Urteil: Ein unbedingter Teilausschluss der Öffentlichkeit beim nächsten Heimspiel, das entweder gegen Austria Wien, Red Bull Salzburg, LASK oder Sturm Graz stattfindet, daher also beim Schlager zum Start der Meisterrunde gegen Salzburg am 30. März. Dazu kommt noch die statutenmäßig höchstmögliche Geldstrafe von 150.000 Euro. Die im September letzten Jahres nach den Vorfällen beim Wiener Derby ausgesprochenen bedingten Heimsektorensperren für drei Partien wurden nicht widerrufen, da Rapid als Gastverein in Hartberg kein Organisationsverschulden angelastet werden konnte und in der Rechtspflegeordnung des ÖFB verschuldensunabhängig Sanktionen nicht vorgesehen oder erfasst sind. Das heißt: Die bedingte Strafe bleibt bestehen, wird allerdings nur schlagend, wenn sich die Rapid-Dans bei Heimspielen im Hütteldorfer Allianz-Stadion etwas zu Schulden kommen lassen. Letzten Sonntag gegen den GAK beschränkten sie sich auf ein Riesentransparent gegen die Polizei. Das Rapid-Präsidium hatte nichts dagegen, obwohl einige Chaoten aus einer Fangruppe eine Woche zuvor alle möglichen Gegenstände bis zu Klomuscheln auf Polizisten geworfen hatten,

Unter Teilausschluss sind die Sperren der kompletten Rapid-Fantribüne und aus Sicherheitsgründen auch die von zwei Sektoren neben dem für die Gästefans auf der Nordtribüne zu verstehen. Es darf weder ein alternativer Heimfansektor gebildet noch der Gästefansektor für Heimfans benützt werden. Das bedeutet rund 9000 Zuschauer weniger. Das bringt Rapid nicht nur einen deutlichen Einnahmenverlust, sondern sorgt auch für größere organisatorische Probleme. Die Fantribüne ist mit 4750 Personen bei jedem Heimspiel so gut wie ausverkauft, auch  durch Abonnenten. Eine drückende Mehrheit ließ sich nichts zu Schulden kommen. Was passiert mit ihnen beim Spiel gegen Salzburg? Da gibt es zwei Möglichkeiten: Sie bekommen andere Plätze auf einer der zwei Längsseiten oder in einem der freien Sektoren auf der Nordtribüne oder das Geld für ein Heimspiel zurück.

Rapid wird in den nächsten Tagen das weitere Vorgehen beraten. Mit einem Einspruch gegen das Urteil könnte aufschiebende Wirkung erzielt werden, der Hit gegen Salzburg vielleicht ohne Teilausschuss der Öffentlichkeit in Szene gehen. Da das Urteil unter Garantie in zweiter Instanz bestätigt wird, würde es dann das Derby gegen die Austria betreffen. Also würde ein Protest, der überdies durch nichts berechtigt wäre, praktisch nichts bringen. Rapid hat mit dem Vorverkauf für das Salzburg-Spiel noch nicht begonnen.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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