Fußball

Liverpools Generalprobe war nicht so glanzvoll wie die von Salzburg

Der FC Liverpool geht mit weißer Weste am Mittwoch an der Anfield-Road ins Champions League-Duell gegen Red Bull Salzburg, verteidigte Platz eins  mit dem siebenten sieg in der siebenten Runde, blieb damit saisonübergreifend in der Premier League 24 Partien ungeschlagen. Aber die Generalprobe war nicht so glanzvoll wie die von Österreichs Meister beim 4:1 (2:1) gegen die Austria. Denn für den 1:0 (0:0)-Sieg bei Aufsteiger Sheffield United im Stadion an der Bramall Lane, dem ältesten der Welt, in dem noch Profifussball gespielt wird, brauchte der Tabellenführer vor 31.700 Zuschauern die Mithilfe von Sheffields Tormann Dean Henderson, der einen Schuss des Holländers Giorgio Wijnaldum nach 70 Minuten zwischen den Händen und Beinen ins Netz gleiten ließ. Zu diesem Zeitpunkt hatte Trainerstar Jürgen Klopp (Bild) mit Divock Origi bereits einen vierten Stürmer eingewechselt. Anders als Jesse Marsch in Salzburg bot Klopp bis auf den seit Wochen verletzten brasilianischen Tormann Allison Becker seine erste Garnitur auf. Mit Abwehrchef Virgil van Dijk, mit dem Ex-Salzburger Sadio Mane, mit Mohammed Salah und Roberto Firmino. Liverpool lag zwar nicht 32 Minuten zurück wie Salzburg, mühte sich trotzdem viel mehr zum Sieg, ließ dabei hochkarätige Chancen ungenützt. Da sündigten Sane und Salah. Hoffentlich tun sie das auch Mittwoch. Im Finish vergab Sheffield sogar die große Ausgleichschance. So gewann Liverpool erstmals in der Premier League an der Bramall Lane: „Eines der Spiele, über die man nicht zu viel nachdenken sollt“, hieß das Fazit von Klopp.

Marsch rotierte in Salzburg wieder kräftig durch. Von den Spielern, die Mittwoch im Cup 121 Minuten gegen Rapid im Einsatz waren, blieben mit Kapitän Andreas Ulmer, Zlatko Junuzovic, Takumi Minamino, Rasmus Kristensen, Jerome Onguene, Enock Mwepu, Dominik Szoboszlai und Patson Daka acht draußen. Dazu fehlte der grippekranke Erling Haaland. Erstmals in dieser Saison spielten der Kroate Marin Pongracic im Abwehrzentrum sowie der 19jährige Mohamed Camara im zentralen Mittelfeld in der Rolle des schwer verletzte Franzosen Antoine Bernede. Der Legionär aus Mali spielte im Frühjahr sieben Partien für Hartberg, ist Kooperationsspieler bei Liefering. Im Abwehrzentrum ließ Marsch mit Andre Ramalho, Pongracic und Albert Vallci drei Innenverteidiger ran, Max Wöber begann als Linksverteidiger. Eingewechselt wurden von den sieben nur Ulmer und Daka.

Mit dem 4:1 knackte Salzburg bereits nach neun Runden die 40 Tore-Marke. Ein neuer Rekord. Den alten hielt Rapid seit dem Jahr 1985. Grün-Weiß brauchte damals elf Runden. Salzburg gelangen attraktive Tore.  Etwa der Ausgleich durch Majeed Ashimeru nach Doppelpass mit Smail Prevljak und Sekou Koita. Oder das 3:1, als Masaya Okugawa einen Pass von Koita direkt aus der Luft übernahm. Koita war mit je zwei Toren und Assists der Mann des Spiels. Ob er an der Anfield Road  beginnen wird? Hee Chan Hwang bekam Samstag nach der Augenverletzung 20 Minuten Spielpraxis. „Das schnelle Gegentor war wahrscheinlich das beste, was uns passieren konnte“, glaubte Marsch nachher, „weil wir danach sehr fokussiert und konzentriert spielten. Ich bin wirklich stolz!“ Egal, wer bei Salzburg spielt, die Leistung stimmt.

Noch ein Blick zurück in die Premier League: Nicht so glücklich wie Klopp agierte Ralph Hasenhüttl mit Southampton ohne Kevin Danso vor 60.000 Zuschauern an der Londoner Whirt Hart Lane im neuen Tottenham-Stadion beim 1:2 (1.2). Southampton konnte eine Stunde numerischer Überlegenheit nach Gelb-Rot für Tottenhams Verteidiger Serge Aurier ebenso wenig nützen wie ein Geschenk von Tottenhams Weltmeistertormann Hugo Lloris. Als ihm der Ball zu weit vom linken Fuß wegsprang, nützte das Danny Ings zum billigen Ausgleich . Aber noch vor der Pause sorgte Tottenhams Kapitän Harry Kane für das 2:1, bei dem es auch blieb. Southampton ließ nach der Pause zwei Ausgleichschancen aus. Ein gebrauchter Samstag war es auch für Sebastian Prödl: Die Hoffnung, dass er nach seinem starken Comeback bei Watford im Ligacup auch in der Premier League zum Einsatz kommen wird, erfüllte sich nicht. Beim 0:2 (0:1) des Letzten im Kellerduell bei Wolverhampton gehörte er wieder nicht zum Kader. Watford ist damit als einzige Mannschaft der Premier League ohne Sieg,

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