Marcel Koller hält sein Privatleben sehr bedeckt. Das ist das gute Recht von Österreichs Teamchef. Aber jetzt lüftete er doch etwas für die Öffentlichkeit Neues in der davon. Als er beim 0:3 (0:1) seines Ex-Klubs Grasshoppers Zürich im Testspiel gegen Schaffhausen auftauchte, dabei auch seinen Teamtorhüter Heinz Lindner eine Hälfte in Aktion sah. Über den er nachher mit Grasshoppers-Trainer Carlos Bernegger auch plauderte, über ihn im „Blick“ nur Gutes sagte. Aber bei dem Match hielt Koller plötzlich ein Kleinkind im Arm. Sein erstes Enkel namens Delia von Tochter Vanessa aus erster Ehe mit einer Tirolerin. Delia kam im letzten Dezember zur Welt. Aber Koller ist schon Dreifach-Opa: Seit Jänner ist Sohn Kevin stolzer Vater von Zwillingen, von zwei Buben. Das hilft über manche Teamchefsorgen über das WM-Ticket hinweg.
Österreichs Trainerlegionär in der Schweiz, Adi Hütter, mit Young Boys Bern vor seiner dritten Saison derzeit im Tirolerischen Fügen im Trainingslager, fiel auch in einen Jungbrunnen. Allerdings nicht durch Enkelkinder. 17 Millionen Euro haben die Young Boys durch die Verkäufe von Mittelfeldmotor Dennis Zakaria an Borussia Mönchengladbach und Tormann Yyon Mvongo an Ralph Hasenhüttls RB Leipzig verdient, aber jetzt wartet auf den Vorarlberger ein Jungbrunnen. Alle Neuerwerbungen, die er derzeit im Zillertal auf die kommenden Herausforderungen, wie die Qualifikation zur Champions League oder den Meisterschaftsstart am 22. Juli gegen Abonnementmeister FC Basel mit seinem neuen Trainer Raphael Wicky und dem 28jährigen holländischen Torjäger Ricky von Wolfswinkel, der auf Marc Janko folgte, zuvor weder bei Vitesse Arnheim, Norwich, Betis Sevilla , St. Etienne oder Sporting Lissabon der Fußballwelt einen Haxen ausriss, vorbereitet, sind zwischen 18 und 23 Jahre jung, haben wenig Erfahrung. Der „Blick“ fragte Hütter bereits, ob er einen Kindergärtner-Kurs benötigte.
Für seine neue Nummer eins zwischen den Pfosten, den 23jährigen David von Ballmoss, der zuvor in der zweiten Liga beim FC Winterthur Matchpraxis sammelte. Für die Abwehrspieler Jordan Lotomba (18), Nicolas Bürgy (22) und Thomas Fekete (22), die von Lausanne, Thun und Chiasso kamen, für den 20jährigen Djibril Sow, der bei Mönchengladbach nicht auf Touren kam, aber Zakaria ersetzen soll, und den 23-jährigen Linksaussen Christian Fassnacht vom Lokalrivalen Thun. Aber Hütter, der 2014 Salzburg zum zweiten von vier Doubles hintereinander geführt hatte, aber trotzdem danach zurückgetreten war, scheint keine Bedenken zu haben, kündigte selbstbewusst an: „Wir werden angreifen“. Was und wen, verriet er allerdings nicht.