Stefan Ilsanker und Marcel Sabitzer erfuhren es gestern vor dem Abschlusstraining mit Österreichs Nationalmannschaft in Wien: Sie müssen nach der Rückkehr vom Team bei RB Leipzig im Kampf um zwei gegen Borussia Dortmund und Hoffenheim ohne ihren besten Torschützen auskommen. Denn Timo Werner verletzte sich Mittwoch in Dortmund bei seinem Debüt im deutschen Teamdress: 13 Minuten vor Schluss musste der 21jährige beim 1:0 gegen England raus. Die Diagnose am Tag danach: Muskelfaserriss. Damit gehen dem Sensationsaufsteiger die Stürmer aus. Denn der Däne Yussuf Poulsen steigt nach einem Muskelbündelriss erst nächsten Dienstag wieder ins Training ein. Die englische Woche mit den Spielen gegen Darmstadt, Mainz und Leverkusen wird wohl für den 22jährigen nach fünf Spielen Pause seit 11.Februar noch zu früh kommen.
Bleibt Sabitzer. Sein Trainer Ralph Hasenhüttl wird mit etwas bangen Blicken Freitag Abend am TV-Schirm den Auftritt seines steirischen Landsmanns im Teamdress gegen Moldawien verfolgen. Solle auch ihm etwas passieren, wäre das Fiasko perfekt. Denn stünden Hasenhüttl für den Angriff nur noch der von ihm nicht sehr geschätzte 22jährige Davie Selke, den Sportchef Ralf Rangnick vor Hassenhüttls Ära 2015 um sechs Millionen Euro von Werder Bremen geholt hatte, und der bisher nur zweimal eingewechselte Federico Palacios-Martinez zur Verfügung. Nach drei Spielen ohne Sieg nicht gerade günstig.
Bei Mainz versucht einer den Anschluss zu finden, der letzten November im Happel-Stadion noch gemeinsam mit Sabitzer und Ilsanker Österreichs Teamdress beim 0:0 gegen die Slowakei trug: Karim Onisiwo. Der 24jährige, der seinen Wechsel von Mattersburg in die deutsche Bundesliga mit dem Gang zum ordentlichen Gericht ermöglichte, das in allen Instanzen bis zum Obrsten Gerichtshof die einseitige Option für Mattersburg auf ihn für vertrags-und sittenwidrig erklärte und daher aufhob,kam heuer noch nicht zum Zug. In der Hinrunde stand er in 13 von 16 Partien im Einsatz. Grund für das Fehlen war das letzte Spiel des vergangenen Jahres drei Tage vor Weihnachten. Da bekam der 24jährige Freund von David Alaba beim Mainzer 0:3 im Derby bei Eintracht Frankfurt einen Tritt gegen die Wade ab, musste zur Pause raus. Der Stollenabdruck war noch deutlich zu erkennen. Die medizinische Abteilung von Mainz ging von drei bis vier Wochen Pause aus.
Im Jänner stellte sich bei einer Magnetresonanz heraus, dass sich ein Knochenmarksödem gebildet hatte. Das heißt Wasser im Knochen, dass bei Druck für beträchtliche Schmerzen an der betreffenden Stelle sorgte. Erst seit einer Woche kann Onisiwo wieder mit der Mannschaft trainieren, nützt die Länderspielpause, um den Rückstand von zwei Monaten aufzuholen. In der englischen Woche will er wieder dabei sein, also auch gegen Leipzig, Ilsanker und Sabitzer. Mainz ist ja nur noch zwei Punkte vom Relegationsplatz entfernt, braucht in dieser Lage jeden Mann.