Auch die Vienna hat einen Huskovic. Den 17 jährigen Edin Huskovic, den jüngeren Bruder des Austria-Stars der Stunde. Die violette Huskovic-Erfolgsstory schien sich einen Tag nach „Mukis“ Doppelpack in Warschau in Blau-Gelb fortzusetzen. Mit Linksverteidiger Huskovic , der 2022 von der Austria-Akademie kam, zuvor nur eine Minute in der zweiten Liga spielte, erstmals zur Startelf gehörte, führte die Vienna im Top-Spiel der zweiten Liga gegen den GAK 2:1, von ihm kam die Flanke zur 2:0-Führung durch den Kopfball des Ex-GAK-Stürmers David Peham. Nach 65 Minuten tauschte Viennas Trainer Alexander Zellhofer Youngster Huskovic aus, was nicht unbedingt zwingend war, stellte Offensivspieler Luca Edelhofer auf seine Position. Am Ende gewann der GAK, der erst bei 0:2 aufwachte, noch verdient 3:2, ist damit vorerst alleiniger Tabellenführer. Die Vienna gab im zweiten Heimspiel hintereinander eine 2:0-Führung aus der Hand. Gegen die zweite Mannschaft von Sturm blieb mit dem2:2 wenigstens ein Punkt übrig, gegen den GAK keiner. Sportchef Andreas Ivanschitz streckte frustriert die Arme in die Höhe, er verstand die Fußballwelt nicht mehr.
Es war wie Donnerstag in Warschau auch in Döbling ein Abend des Spielers mit der Nummer neun. So wie „Muki“ Huskovic traf zunächst David Peham zweimal, verzichteten gegen seinen Ex-Klub auf großen Jubel. Nach der Pause kam die Zeit der Nummer neun des GAK, des ehemaligen Belgien-Legionärs Daniel Maderner. Den Doppelpack sorgte für den Ausgleich. Zunächst verwandelte er einen von Legionär Mohamed Sanogo unnötig an ihm verschuldeten Elfmeter, dann traf er nach einem Eckball per Kopf unter die Latte. Fünf Minuten nach dem Ausgleich folgte der Siegestreffer. Durch Joker Thomas Schiestl 15 Minuten nach seiner Einwechslung (Bild). Die Vorarbeit leistete Michael Chekoua, der schon vor der Pause zwei Sitzer zum Ausgleich vergab. Über die linke Abwehrseite der Vienna, auf der zuvor Huskovic spielte. Dort ließ Chekoua vier Vienna-Spieler aussteigen, ehe der Pass zur Mitte, den Schiestl verwertete, kam.
2670 Zuschauer sahen die Aufholjagd des GAK. Für Zweitligaverhältnisse ein guter Besuch. Auf der Tribüne der Hohen Warte saßen auch der neue ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer und der neue Schiedsrichterchef Viktor Kassai. Neben dem Ungarn der Präsident des burgenländischen Verbands, Günter Benko, Österreichs letzter WM-Referee. Er beobachtet und bewertet für die Bundesliga weiterhin die Schiedsrichter. Am Niederösterreicher Oliver Fluch gab es nichts Gravierendes auszusetzen. An Viennas New Look schon mehr. Obwohl mit Christoph Monschein und David Peham der Angriff besser besetzt ist als letzte Saison. Aber beim Deutschen Philipp Ochs, der Denker und Lenker im Mittelfeld sein soll, gab es mehr Schatten als Licht. Ein Legionär sollte mehr bringen.
Der GAK löste St. Pölten an der Spitze ab, weil die Niederösterreicher daheim gegen die Salzburg-Filiale Liefering 0:1 (0:1) verloren. Durch ein Kopftor des 19 jährigen Verteidigers Benjamin Atiabou, der damit nach 350 Tagen Verletzungspause sein Comeback krönte. Mit Jano Zeteny und Mohammed Sadeqi waren bei den Siegern zwei im Einsatz, die zwei Tage zuvor für Red Bull Salzburg gegen Inter Mailand spielten. Die Admira feierte im zweiten Niederösterreich-Derby dieser Saison noch ohne Bayern-Leihgabe Luka Parkadze den zweien Sieg. Wie gegen Stripfing in der ersten Runde erzielte Lukas Malicsek das goldene Tor zum 1:0 (0:0). Diesmal schon vor der Pause und nicht erst in der Nachspielzeit. Aufsteiger Stripfing gelang in Wien mit 1:0 (1:0) gegen Bundesliga-Absteiger Ried der erste Sieg, auf den die Innviertler noch warten. Für den einzigen Treffer sorgte kein Kooperationsspieler der Austria, sondern der Kroate Nikola Gataric.