Fußball

Mit vier Toptransfers verdiente Salzburg 41 Millionen

Jeder Spieler aus Österreichs Bundesliga  wird die Chance nützen, bei einem entsprechenden Angebot in die deutsche zu wechseln. Darum sollte man Meister Salzburg nicht in großes Wehklagen verfallen, weil der 18jährige Franzose Dayot Upamecano schon als vierter Spieler in dieser Saison nach Naby Keita, Benno Schmitz und Bernardo in die attraktivere Red Bull-Filiale nach Leipzig  zum Tabellenzweiten wechselte.  Insgesamt gingen bisher zwölf Spieler diesen Weg. Es begann  mit Georg Teigl, Stefan Hierländer und Roman Wallner, dann folgten Tormann Peter Gulasci, Stefan Ilsanker, Marcel Sabitzer, Nils Quaschner und der Belgier Massimo Bruno noch in die zweite deutsche Liga. Wobei  Sabitzer und Bruno Leipzig gehörten, an Salzburg verliehen waren. Bei Sabitzer nützte Ralf Rangnick, damals noch Sportchef bei Leipzig und Salzburg, was er derzeit offiziell nicht mehr sein darf, 2014 die Klausel in seinem Vertrag bei Rapid, dass er um zwei Millionen Euro an einen ausländischen Klub abgegeben muss. Für einen Wechsel nach Salzburg hätte Rapid mehr kassieren können.

Für Gulasci, Ilsanker, Schmitz, Keita, Bernardo und Upamecano bekam Salzburg seit 2015 insgesamt 40 Millionen Euro. Das lindert die Abschiedsschmerzen oder den Ärger. Daher kann man alles etwas entspannter sehen. Allein im letzten halben Jahr kamen durch vier  Toptransfers 41 Millionen Euro, also das komplette Jahresbudget, in die Salzburger Kassen. Für Martin Hinteregger, der nicht nach Leipzig wollte, zahlte Augsburg (wo es dem Kärntner Spass macht und er in Abstimmung mit seinen Beratern Thomas Böhm und Martin Stranzl trotz Angeboten aus England die Saison fertig spielen wird) acht Millionen, Bernardo brachte sechs, Keita 15, und Upamecano zwölf. Für den Franzosen hatte  Salzburg schon vor zweieinhalb Jahren rund 2,5 Millionen bei Valenciennes auf den Tisch gelegt, um ihn gegen namhafte Konkurrenz aus England und Deutschland zu bekommen.Wenn Leipzig mit ihm in die Champions League kommt oder in späteren Jahren weiter verkauft, werden Nachzahlungen an Salzburg fällig.

Salzburg investiert in Österreich nicht nur am meisten und bezahlt die Spieler am besten, sondern kassiert durch Verkäufe auch mit Abstand das meiste Geld. Da kann keiner mit. Auch Rapid bei aller verkündeter  Wachstumstrategie samt neuem Stadion nicht. Was Salzburg mit dem vielen Geld machen wird? „Wieder in junge Spieler mit großem Potenzial investieren“, prophezeite Sportchef Christof Freund. Die Lücke kann  derzeit intern  geschlossen werden. Mit dem kroatischen U21 Team-Spieler Duje Caleta-Car. Der 20jährige stand bei Leipzig auf der Liste, falls es mit Upamecano nicht geklappt hätte. Das beweist, auch Caleta-Car hat Qualität.

Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl kann über seine Neuerwerbung Upamecano, den siebenten Ex-Salzburger im Kader, froh sein.  Der sich laut Rangnick trotz Anfragen europäischer Topklubs für Leipzig entschied: „Er passt hervorragend zu unsere Philosophie, wird unsere Defensive auch schon kurzfristig verstärken“. Durch den Kauf von Upamecano, der einen Vierjahresvertrag bis Sommer 2021 und die Rückennummer 17 erhielt,  könnte Ilsanker wieder für seine Stammposition im defensiven Mittelfeld frei werden. Saluburg muss darauf eingestellt sein, dass im Sommer die nächsten Interessenten aus Deutschand vor der Tür stehen werden. Etwa für den  dann 21jährigen Mittelfeldmotor Konrad Laimer. Es muss ja nicht immer Leipzig sein.

 

 

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