An der Londoner White Hart Lane endete am 3. Jänner die Siegesserie von Chelsea in der Premier League mit dem 0:2 bei Tottenham. Dort beginnt Samstag Mittag auch die große Jagd auf den Tabellenführer von der Stamford Bridge: Tottenham empfängt West Bromwich. Die“Spures“ gehören als Dritter mit sechs Punkten Rückstand vor den letzten 18 Runden ebenso zur Chelsea-Jagdgesellschaft wie der Zweite FC Liverpool (vier Punkte zurück), wie Pep Guardiolas Manchester City (gleichauf mit Tottenham, aber die um sechs Treffer schlechtere Tordifferenz), Arsenal (einen Punkt hinter Tottenham und City) sowie vielleicht Manchester United mit Jose Mourinho. Bei zehn Punkten Rückstand auf seinen Ex-Klub Chelsea müßte schon eine längere Siegesserie her. Sonntag kommt´s in Old Trafford zum Kracher zwischen Manchester United und Liverpool.Mourinho gegen Jürgen Klopp. Danach wird einiges klarer sein.
Der Österreicher in der Premier League, der mit dem Titelkampf etwas zu tun hat, könnte nur Kevin Wimmer sein. Bleibt die Frage, ob er bei Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino nach den soliden Partien beim 4:1 gegen Watford und dem 2:0 im Cup gegen Aston Villa mehr auf der Rechnung steht als bisher oder es bei der Dreierkette im Abwehrzentrum mit Teamspielern aus England (Dier) und Belgien (Alderweireld, Vertonghen) bleibt. Wimmer kann dies selbst nicht abschätzen, behauptet aber: „Diese Konstellation an der Spitze ist genau das, was sich ganz England wünschte. Viel Spannung ganz oben.“ Mehr als letzte Saison: „Da gab es die Ausnahmesituation mit dem großen Außenseiter Leicester, an den in Wahrheit keiner richtig herankam. Das fehlt jetzt, daher sehe ich diesmal den Titelkampf sogar für noch härter und ausgeglichener.“ Schafft es Chelsea, könnte sich einer als doppelter Meister fühlen: N´Golo Kante, 25jähriger Mittelfeldmotor, für viele der beste Spieler der Premier League. Chelsea holte ihn im Juli um die festgeschriebene Ablöse von 35,8 Millionen Euro, das französische „Schnäppchen“ verdreifachte damit sein Gehalt auf sieben Millionen Euro pro Saison.
Leicester könnte dabei zumindest Samstag eine wichtige Rolle spielen, wenn der Titelverteidiger Chelsea empfängt. Aber Leicester hat bei nur sechs Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze andere Vorgaben: „Als Meister absteigen, ist bei keinem von uns im Hinterkopf“, versicherte Österreichs Ex-Teamkapitän Christian Fuchs, als er Mittwoch in Wr.Neustadt eine weitere Filiale seiner Fox-Academy für talentierte Nachwuchsspieler einweihte. Da vertraut er auch ganz auf Claudio Ranieri, mit 65 von der FIFA erstmals zum Trainer des Jahres gekürt. Bei einem Megahit von Udo Jürgens verrät der Refrain, dass mit 66 Jahren das Leben erst so richtig anfängt. Bei Trainern offenbar mit 65. „Ranieri bringt immer die gewisse Lockerheit mit“, versicherte Fuchs, „findet immer die richtigen Worte. Das ist seine Stärke“, behauptete Fuchs, „es fühlt sich auch nicht verletzend an, wenn er einmal laut wird. Er kann sich sehr gut in die Lage der Spieler hineinversetzen.“
Marko Arnautovic mit Stoke? Ausgeschieden aus Cup und Ligapokal, in der Premier League als Elfter 15 Punkte hinter dem letzten Europacupplatz. Da wird´s schwer, einen versöhnlichen Saisonabschluss zu finden. Drei Plätze hinter Stoke, aber noch einen vor Leicester liegt Sebastian Prödl mit Watford check over here. Gelingt es Samstag daheim an der Vicarage Rioad nicht, den Abwärtstrend der letzten Wochen (nur ein Sieg in sechs Runden) gegen Aufsteiger Middlesbrough zu stoppen, heißt das: Der Abstiegskampf droht. Könnte sogar auch Stoke passieren, falls es in Sunderland eine Niederlage gibt.
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