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Mitterdorfers Reform wirbelt Staub auf, sorgt für Skepsis: Auch Kraetschmer ein Thema?

Fünf Tage nach Österreich gegen Norwegen gibt es am Freitag ein anderes Match im ÖFB-Präsidium: Eines um die Reform, die Präsident Klaus Mitterdorfer auf Grundlage einer Analyse der Kärntner Unternehmensberatung Pirzl und Partner in die Tat umsetzen will. Moderner und schlanker soll der ÖFB durch klare, professionelle und effiziente Entscheidungswege werden. Es soll laut Mitterdorfer die tiefgreifendste Reform der letzten Jahrzehnte werden. Aber bisher gibt´s selbst beim besten Willen keine Indizien dafür zu finden. Denn der „Pirzl-Report“ enthält praktisch wenig bis nichts Neues. Dass Generalsekretär Thomas Hollerer und Geschäftsführer Bernhard Neuhold nicht harmonieren, wusste man schon vorher. Auch der Präsident. Denn nach zahlreichen persönlichen Gesprächen zu diesem Thema verfasste er letzten Oktober eine Bestandsaufnahme, die nicht schmeichelhaft für Hollerer ausfiel. Mittlerweile steht Mitterdorfer nicht mehr dazu, hat sich aus seiner Sichtweise vieles geändert. Es spricht nicht für ihn, dass er auf seine Erkenntnisse nicht rasch reagierte, keine Konsequenzen zog,  jetzt  andere Umstände „erfindet“. Über seine Analyse soll Freitag im Präsidium laut Geschäftsordnung noch einmal geredet werden,

Das Präsidium im ÖFB hat in Wahrheit auch bisher nicht viel mehr als die Funktion eines Aufsichtsrats. Alle Kompetenz für die Geschäftsführung, das gab es schon einmal beim ÖFB. Als er einen Geschäftsführer, der den Titel Generalirektor trug, hatte. Das war Alfred Ludwig. Doch als er nach der Europameisterschaft 2016 in Pension ging, löste der damalige ÖFB-Präsident Leo Windtner diese Position auf, wechselte wieder zurück zu Generalsekretär und Geschäftsführer. Im Präsidium gibt es seit Jahren zwei Lager, das wusste Mitterdorfer bei seinem Amtsantritt im Juli 2023. 15 Monate später scheint er sich dem arithmetisch stärkeren anzuschließen, will mit der seine Reform durchsetzen. Eine dreiköpfige Geschäftsführung mit einem CEO, sprich Chef, einsetzen. Auch der Sportchef soll aufgewertet werden und dazu gehören.

Freitag traf Mitterdorfer in Wr. Neustadt vor dem U 21-Spiel gegen Slowenien den neuen Verbandspräsidenten des Burgenlands, Georg Pangl. Dass der ehemalige Ligavorstand gerne CEO werden will, gilt als offenes Geheimnis.  Doch die Position soll schon paktiert und vergeben sein. Worüber seit Wochen spekuliert wurde, stand Samstag im „Kurier“zu lesen. Mitterdorfer will Christian Ebenbauer, den Vorstandsvorsitzenden der Bundesliga, einsetzen. So rasch kann das aber nicht funktionieren. Erstens, weil es diese Position in den Statuten des ÖFB nicht gibt und die erst bei der nächsten Hauptversammlung im Mai 2025 geändert werden können. Sicher müsste Ebenbauer den Job bei der Bundesliga quittieren. Er war schon nach dem Rücktritt von Mittersdorfers Vorgänger Gerhard Milletich Rücktritt im April 2023 in einem Umsturzversuch der Liga im ÖFB voll involviert: Die wollte WSG Tirol-Chefin Diana Swarovski-Langes als ÖFB-Präsidentin einsetzen, Neuhold durch den Aufsichtsratsvorsitzenden der Liga, Philip Thonhauser, ersetzen, Ebenbauers Studienkollege Hollerer sollte bleiben. Das ging im Präsidium nicht durch. Einige Landesverbandspräsidenten verhinderten, dass die Bundesliga den ÖFB übernahm.

Jetzt könnte es Freitag folgendes Szenario geben: Trennung von Hollerer und Neuhold, die eine sechsmonatige Kündigungszeit haben. Sie bleiben so lange, bis Ebenbauer sich von der Liga lösen konnte. Ebenbauer würde dann sicher als eine seiner ersten Amtshandlungen Hollerer zurückholen. Der bereits öffentlich erklärte, die Mitterdorfer-Reform vollinhaltlich zu unterstützen. Alles leicht zu durchschauen. Anzunehmen, dass es darüber heiße Diskussionen geben wird. Falls Ebenbauer die Liga nicht verlässt, soll Markus Kraetschmer, der ehemalige Austria-Wirtschaftsvorstand und Aufsichtsrat der Bundesliga, ein Thema sein. Dass Ebenbauer Kraetschmer ins Gespräch gebracht haben könnte, ist durchaus vorstellbar.

Foto: ServusTV/Neumayr.

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