Fußball

So will die Bundesliga den ÖFB reformieren: Statt Präsident Vorsitzender

Nicht nur um die Installierung des interimistischen Präsidenten des ÖFB wurde Freitagnachmittag im Präsidium gestritten, es ging auch um Überlegungen zur Strukturreform, die Ligavorstand Christian Ebenbauer detailliert samt einem neuen Organigramm vorlegte. Die gingen über das hinaus, was am 18. Oktober noch unter Ex-Präsident Klaus Mitterdorfer beschlossen wurde, künftig einen CEO und zwei Vorstände, von denen einer für den Sport zuständig sein sollt, einzusetzen. Vizepräsident Sepp Geisler stimmte damals dezidiert dagegen, weil das Präsidium nicht beschließen konnte, sondern nur die Hauptversammlung am 17. Mai 2025. Das wurde auch so protokolliert.

Als Zielsetzung stand in den Überlegungen sozusagen als Wunschkonzert,  „der ÖFB ist ein moderner Verband mit professioneller unternehmerischer Struktur“. Da sollte durch Maßnahmen zur Vertrauensbildung und kürzere Entscheidungswege gelingen.  Die Vorschläge: Klare Trennung zwischen strategischer und operativer Ebene, klare Trennung zwischen Haupt- und Ehrenamt, Verschlankung der Organstruktur, Umbenennung des Präsidiums in Aufsichtsrat, der weiterhin in strategischer Rolle bleiben, Kontroll- oder Beraterfunktion haben sollte, Einführung einer Mitgliederkonferenz als Entscheidungsgremium für operative Inhalte. Für den neuen Aufsichtsrat gab es zwei Varianten: Eine mit sieben Mitgliedern, fünf von Landesverbänden und zwei von d er Bundesliga, oder wie bisher mit zwölf (neun von Landesverbände, drei von der Liga). Als Funktionsdauer wurden fünf Jahre vorgeschlagen, mindestens viermal pro Jahr sollt es eine Sitzung geben. Zu den Aufgaben sollte auch die Bestellung oder Abberufung des Vorstands gehören. Die Bestellung mit einfacher Mehrheit, die Abberufung mit 2/3-Mehrheit.

Zu zustimmungspflichtigen Geschäften gehören unter anderem die Festlegung der Rahmenbedingungen für die Teamchefs von Frauen und Männer, die Bestellung, Verlängerung oder Abberufung der Teamchefs. In Sachen neuer Präsident gab es die Variante, den Titel zu streichen, ihn in Vorsitzender umzubenennen. Egal ob Präsident oder Vorsitzender, hat er nichts mit operativen Geschäften zu tun. Die wickelt der Vorstand ab. Dem sollen mindestens zwei Personen angehören, die Möglichkeit zur Besetzung eines Vorstandsvorsitzenden besteht. Zu den Aufgaben gehören unter anderem die Führung der Geschäfte und die Vertretung des ÖFB nach außen, Einberufung Hauptversammlung, Bestellung von Kommissionen und Festlegung deren Tätigkeitsfelds. Auskünfte über den ÖFB soll künftig ausschließlich die Medienstelle geben. Namentliche Zitate von Vorstand oder Aufsichtsrats-Mitgliedern soll es nicht mehr geben, um die Geschichte nicht weiter  „aufzuheizen“.

Am 1. Juli 2025 soll alles in Kraft treten. Ob es dazu kommen wird?

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