Fußball

Monschein ist für Austria wie Lewandowski für Bayern

Vor 16 Jahren gewann die Austria zum letzten Mal zweimal hintereinander in Graz gegen Sturm. Sonntag muss das wieder gelingen, sonst ist der Kampf um Platz sechs und die Meisterrunde verloren. Egal, wie Hartberg in Pasching gegen Tabellenführer LASK spielt. Graz war in letzter Zeit kein schlechter Boden für Violett: Drei Siege in den letzten fünf Partie, aber nicht zwei hintereinander. „Wir spielen voll auf Sieg“ kündigte Trainer Christian Ilzer an. Er kann auch nichts anderes sagen, das ist alternativlos. Seine Hoffnung: „Wir haben gegen Salzburg gezeigt,mit Spitzenmannschaften mithalten zu können“, meinte Ilzer, „jetzt müssen wir nur besser beginnen. Dann wäre gegen Salzburg wie auch gegen Altach mehr möglich gewesen.“ Wäre der Abstand zu Hartberg geringer, würden den Steirern nicht ein Punkt aus den letzten zwei Runden reichen, um vor Austria zu bleiben.

Die Austria.Hoffnung haben vor allem einen Namen: Christoph Monschein.  Wenn er wieder über ein Tor so jubel kann wie letzten Sonntag mti dem Tritt gegen die Eckfahne, dann ist violett auf einem guten Weg. Seine Torbeteiligungen, nämlich 15 mal selbst getroffen und dazu drei Assists geliefert, sichert zwölf Punkte. Das ist der Bestwert eines Spielers in der Zwölferliga. Ohne den zwölf „Monschein-Punkten“ wäre die Austria sogar Letzter. Damit ist Monschein für Austria ungefähr so wichtig wie Robert Lewandowski für Bayern München: Ohne den 25 Toren rund drei Assists des Polen hätte der deutsche Meister 14 Punkte weniger, würde nicht die Tabellen anführen, sondern nur auf Platz fünf liegen.

Wenn Austria nicht unter die ersten sechs kommt, wovon man ausgehen muss, droht ein weiterer finanzieller Verlust. Weil die Einnahmen der attraktiven Heimspiele gegen Salzburg, LASK oder Rapid fehlen werden. Altach, Mattersburg, St.Pölten, Admira und WSG Swarovski Tirol ziehen weniger. Anderseits kassieren die Austria-Spieler erst ab Platz fünf Prämien.  Also diese Saison noch keine. Das wird sich bis Saisonende nicht ändern. Erinnert an die Rapid-Lösung vor einem Jahr. Damit würde sich das violette Einnahmenminus irgendwie kompensieren. Aber es droht anderer Ärgere: Kommt die Austria als Sieger der Qualifikationsrunde ins Play-off um den Platz in der Qualifikation für die Europa League, dann steht zu den Terminen zwischen 20. und 26. Mai die heimische Generali-Arena nicht zur Verfügung.  Die ist an die UEFA für das Finale der Champions League der  Frauen für gutes Geld vermietet. Es wird nicht wenige Fans der Austria geben, die das unverständlich finden, dass dann ins Happel-Stadion oder die Südstadt ausgewichen werden muss.

In Graz kann der Kampf um  sechs entschieden werden, am Innsbrucker Tivoli gibt´s das Kellerduell gegen die rote Laterne. WSG Swarovski Tirol will sie mit einem Sieg über die Admira abgeben. Das wäre ein verpatztes Debüt von Zvonimir Soldo auf der  Admira-Bank. Der hatte nach der ersten Trainingswoche einen guten Eindruck von den Spielern. Es wäre auch etwas ungewöhlich, wenn nach einem Trainerwechsel etwas anderes passiert. Tirols Trainer Thomas Silberberger setzt auf die Aufbruchstimmung durch den letzten 2:0-Heimsieg gegen Wolfsberg. Seine Devise: Dann werden Admira, Mattersburg und St.Pölten voll ins Boot des Kampfes gegen den Abstieg geholt. Und seine Mannschaft  könnte dabei den Steuermann spielen. Stefan Maierhofer und Jimmy Hoffer, die als Stürmerduo bei Rapids letzten Meistertitel 2008 eine „Waffe“ waren,  könnten zwölf Jahe später erstmals als Gegner in der Bundesliga aufeinandertreffen. Wenn Hoffer bei Soldo zum Zug kommt.

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