Fußball

Nach Atalanta begannen Sturms Sorgen: „Wir müssen unser Selbstvertrauen behalten!“

Vor zwei Wochen war die Fußballwelt bei Sturm Graz nch in Ordnung. Erfolgreiche Aufholjagd in der Europa League gegen Tabellenführer Atalanta Bergamo mit zehn Mann, durch das 2:2 punkt- und torgleich mit Sporting Lissabon auf Augenhöhe. Aber danach begannen die Schwierigkeiten. Als Tabellenführer die erste Niederlage in der Bundesliga, zu der auch ein verschossener Elfmeter beitrug. Eine Woche nach dem Atalanta-Spiel gelang zwar das 3:2 im Grazer Derby gegen den GAK, der Aufstieg ins Viertelfinale des Cups, aber die schlimmen Fan-Ausschreitungen rundherum beschäftigen Präsident Christian Jauk und die Chefetage weiterhin. Es gab einen Sicherheitsgipfel, Gespräche mit Vertretern der Fanclubs, bei denen sehr kontroversiell diskutiert wurde. Jauk entschuldigte sich sogar für die Skandalszenen durch die Sturm-Fans, zog gemeinsam mit Geschäftsführer Thomas Tebbich die Konsequenzen. Klar, dass die Behörden bei der Suche nach dem maskierten Übeltätern unterstützt werden. Sobald welche identifiziert wurden und rechtskräftig verurteilt sind, wird Sturm vom Hausherren-Recht Gebrauch machen: Stadionverbot und Aberkennung der Mitgliedschaft.  Überdies wird Sturm beim nächsten Grazer Derby mit GAK als Veranstalter, das aller Voraussicht nach in der Saison 2024/25 in der Bundesliga bevorsteht, nicht das zustehende Kontingent von Eintrittskarten für den Gästesektor anfordern. Donnerstag in Bergamo sind aber 800 Fans von Sturm dabei.

Drei Tage auf den Derbysieg folgte die nächste sportliche Enttäuschung. Die zweite Liga-Niederlage hintereinander, das 1:3 beim LASK, kostete Platz eins. Erneut spielte ein Elfmeter dabei eine Rolle. Nicht gerade die besten Voraussetzungen für das Gastspiel in der Lombardei bei Atalanta, die schwierigste Aufgabe in den sechs Gruppenspielen. Atalanta war in der Serie A bis letztes Wochenende daheim ungeschlagen, kassierte weder gegen Monza, Cagliari, Juventus und den FC Genua ein Tor, noch im bisher einziien Heimspiel der Europa League gegen Polens Meister Rakow. Die Serie endete vergangenen Samstag mit der 1:2-Niederlage gegen Tabellenführer Inter Mailand. Sturm muss mit Ausfällen leben: Otar Kiteishvili und Seedy Jatta sind verletzt, Kapitän Stefan Hierländer fehlt gesperrt, hinter dem „Mister Europacup“, William Boeving, steht ein Fragezeichen.Sportchef Andreas Schicker will die Lage nicht dramatisieren: „Solche Phasen gibt es in einer Saison, aber wir lassen sicher die Köpfe nicht hängen. Davon habe ich in der Kabine nichts bemerkt.“ Trainer Christian Ilzer (Bild) sprach schon in Linz wegen der vielen Spiele das Frische.Thema an: „Auch wenn nur zwei Tage Zeit bleibt, gilt es Energie zu generieren. Wir müssen das Selbstvertrauen behalten. Sonst kannst nicht gut spielen.“

Sturm kann nur positiv überraschen. „Normal“ wäre es, wenn Donnerstagabend Sporting Lissabon wieder alleiniger Zweiter vor Sturm ist. Servus TV mit seinen Experten Florian Klein und Sebastian Prödl und Sky Austria zeigen das Match live, zuvor überträgt ORF 1 das Heimspiel des LASK gegen Union Saint-Gilloise, den Tabellenführer aus Belgien. Anders als in der Bundesliga fanden die Linzer in der Europa League nicht in die Spur. Auf das erwartete 1:3 gegen Liverpool auf der Gugl folgten ein 0:1 in Toulouse und ein 1:2 in Brüssel, das besonders weh tat, weil die Linzer lange führten, das zweite Tor erst in der 94. Minute kassierten. Im zweiten Heimspiel muss der erste Sieg her, um noch die Chance zu haben, Platz zwei hinter Liverpool zu erobern. Seit dem Einzug ins neue Stadion vor neun Monaten verlor der LASK dort nur zweimal gegen Red Bull Salzburg und gegen Liverpool. Saint-Gilloise schlug Sonntag in der Meisterschaft den FC Brügge durch zwei Tore des Algeriers Mohammed Kamoura 2:1. LASK-Trainer Thomas Sageder glaubt weiter fest an die Chance, im Europacup zu überwintern.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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