Fußball

Jede Torbeteiligung von Marcel Sabitzer kostete bisher 4,75 Millionen

Drei Tage nach der schlimmen 0:4-Pleite von Borussia Dortmund gegen Bayern München giftete „Bild“ gegen die vier Neuerwerbungen der Borussia und fragte: „Redet auch Dortmund seine Transfers schön? „An allen folgte Kritik. Auch an Österreichs Teamspieler Marcel Sabitzer: „War als neuer Mittelfeld-Anführer geholt wurden, nachdem ihn Bayern zunächst zu Manchester United abgeschoben hatte. Erwartungen bisher nicht erfüllt“. Das galt auch für Mittelstürmer Niclas Füllkrug, bei dem man folgende Rechnung aufstellte: 13 Millionen Ablöse, erzielte bisher drei Tore und bereitete zwei vor. Macht pro bisheriger Torbeteiligung 2,6 Millionen Euro. Noch teurer kam Sabitzer: 19 Millionen Ablöse, zwei Tore und eine Vorlage, bisher 6,3 Millionen pro Torbeteiligung. Dienstagabend stimmte die Rechnung nicht mehr. Weil beim 2:0-Heimsieg in der Champions League gegen Newcastle (mit dem Ex-Rapidler Joelinton) Füllkrug das Führungstor nach Assist des stark spielenden Sabitzer erzielte. Damit sanken die Kosten jede Torbeteiligung von Füllkrug auf 2,16 Millionen, bei Sabitzer auf 4,75. Mit dem zweiten Sieg gegen Newcastle schoss Dortmund den Bayern-Frust weg, war wieder Jubel angesagt. Und da Milan mit seinen ersten zwei Toren auch den ersten Sue feierte, Paris St. Germain durch ein Kopftor des Franzosen Olivier Giroud 2:1 (1:1) bezwang, ist Dortmund sogar Tabellenführer.

Das Österreicher-Duell beim 1:2 (0:1) von Roter Stern Belgrad gegen RB Leipzig bei strömenden Regen im Marakana hieß bis zur 70. Minute nur Aleksandar Dragovic gegen Xaver Schlager, dann kam auch Christoph Baumgartner. Schlager leitete die Aktion zur schnellen Führung durch den Holländer Xavi Simons ein, nach 77 Minuten auch die zum 0:2 durch den Belgier Lois Openda, der schon vor der Pause alles klarmachen hätte können. So wurde es im Finish nochmals knapp. Aber Leipzig steht so früh wie noch nie im Achtelfinale. Ebenso Titelverteidiger Manchester City, der Young Boys Bern mit zwei Toren von Erling Haaland 3:0 (2:0) bezwang.

Die große Sensation passierte in Hamburg, dem „Exil“ von Ukraine-Meister Schachtjor Donezk. Der dem FC Barcelona vor 49.147 Zuschauern im Volksparkstadion die erste Niederlage zufügte. Der geplante Aufstieg der Katalanen ins Achtelfinale wurde damit vertagt. Weil Torjäger Robert Lewandowski beim 0:1 (0:1) völlig abgemeldet war, vom Regisseur, dem deutschen Teamkapitän Ilkay Gündogan, kaum Ideen kamen. Das Verrückte: Barcelona liegt mit 1400 Kilometer Luftlinie näher an Hamburg als Donezk (2000). Die Flugzeit von Barcelona nach Hamburg liegt unter drei Stunden, die Anreise vom aktuellen Standort Lwiw nach Hamburg dauerte für die Schachtjor-Spieler  rund zehn Stunden, weil es in der Ukraine keinen Flugverkehr mehr gibt. Mit dem Bus fuhr die Mannschaft zum polnischen Flughafen Rzeczow, flog dann nach Hamburg. Schon seit 2014 spielt Schachtjor wegen der russischen Aggressionen nicht mehr in Donezk, eliminierte damals Rapid in der Qualifikation zur Champions League in Lwiw. Kapitän Taras Stepanenko sagte nach der Sensation gegen Barcelona: „Wir haben weniger Erholung, weniger Schlaf und weniger Zeit mit der Familie als die Spieler jedes anderen Klubs in der Champions League. Aber wir glauben an uns.“

 

Foto: UEFA.

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