Fußball

Salzburgs einzige Chance gegen Inter Mailand: Ein perfekter Tag!

30.071 Zuschauer werden Mittwochabend Salzburgs zweites Heimspiel der Champions League gegen Inter Mailand sehen. Restlos ausverkauft ist die Bullen-Arena in Wals-Siezenheim. Anders als am 3. Oktober beim 0:2 gegen Real Sociedad. Gibt es wie gegen die Spanier eine Heimniederlage, dann wäre die Chance dahin, wie vor zwei Jahren in der Königsklasse zu überwintern, ins Achtelfinale zu kommen. Dann bleibt nur die Hoffnung, am 12. Dezember gegen Benfica Lissabon mit Ex-Salzburg-Trainer Roger Schmidt Platz drei halten zu können, in der Europa League weiterzuspielen. Letzte Saison verlor Österreichs Abonnementmeister keines seiner zwei Heimspiele gegen italienische Mannschaften. Weder gegen Milan in der Champions League (1:1), noch gegen AS Roma in der Europa League (1:0). Man kann auch andere Statistiken bemühen, um Hoffnung zu machen. Etwa nur zwei Niederlagen in den letzten zehn Europacup-Heimspielen. Aber das sind alles nur Spekulationen. Die einzige Chance, die dritte Heimniederlage hintereinander in der Champions League nach dem 1:2 gegen Chelsea unter Matthias Jaissle in der letzten Saison und dem 0:2 gegen Real Sociedad liegt darin, einen perfekten Tag gegen Italiens Tabellenführer, dem Finalisten der letzten Saison, der beim 0:1 gegen Manchester City fast auf Augenhöhe war, zu erwischen. Aber der letzte perfekte und zugleich glückliche Tag Salzburgs liegt schon etwas zurück: Am 20. September beim 2:0-Auswärtssieg gegen Benfica.

Keine Diskussion, am 24. Oktober verkaufte sich Salzburg beim 1:2 im Mailänder Meazza-Stadion richtig gut und teuer, war „on fire“, wie man so schön sagt. Aber dennoch hatte man das Gefühl, dass Inter alles unter Kontrolle hatte. Kein Wunder, spielt doch irgendwo eine Nachwuchsmannschaft gegen ausgebuffte Profis, wie es ORF-Experte Roman Mählich letzten Sonntag bei „Talk und Tore“ auf Sky sagte. Damit hat er zweifelsohne recht, denn Salzburg ist die jüngste Truppe der Champions League.  Man muss nur den Marktwert von beiden Mannschaften bemühen, um den Unterschied zu sehen: Der von Inters Kader liegt bei 563,35 Millionen Euro, der von Salzburg um mehr als die Hälfte darunter, bei 206,50. Innenverteidiger Strahinja Pavlovic (Bild) ist Salzburgs Spieler mit dem höchsten Marktwert. Die 25 Millionen des Serben übertrafen bei Inter nicht weniger als neun Spieler. Angefangen von Weltmeister Lautaro Martinez(100) über Mittelfeldspieler Nicola Barella (75), die Abwehrspieler Alessandro Bastoni(60) und Federico Dimarco (45), den Türken Hakan Calhanoglu, die Franzosen Benjamin Pavard und Marcus Thuram (jeweils 40), Italiens Teamspieler Davide Frattesi (30) bis zum Holländer Denzel Dumfries (28).

Die bittere Wahrheit: Auch ein perfekter Tag kann für Salzburg nicht reichen. Anderseits stimmt auch, was Peter Stöger, der für Sky als Co-Kommentator im Einsatz sein wird, behauptet: Salzburg muss aus diesem Spiel etwas mitnehmen, denn der Spielstil „passt“ eher zu Inter als zu Real Sociedad und Benfica. Der Co-Kommentator bei Servus TV ist Florian Klein, bei Sky agieren Marc Janko und Didi Hamann als Experten im Studio, bei Servus TV Ex-Rapidler Jan Age Fjörtoft und Steffen Freund. Ein Großkampftag also. Inter kann den Ausfall von Weltmeister Pavard sicher ohne weiteres verkraften, Salzburg spürt es hingegen schon, dass Maurits Kjaergaard, Aleksa Terzic, Sekou Koita und Dijon Kameri nicht zur Verfügung stehen. Kapitän Andreas Ulmer bestreitet sein erstes Champions League-Spiel nach seinem  38. Geburtstag Ende Oktober. Fällt auch Innenverteidiger Oumar Solet aus, muss Youngster Samson Baidoo ran. Doch der erzielte vor drei Monaten beim 3:4 im Freundschaftsspiel gegen Inter ein Kopftor im Salzburger Schnürlregen gegen Inters Tormann Yann Sommer. Zweimal bezwang Karim Konate den Schweizer Teamkeeper. Wenn das dem 20 jähriger Ivorer erneut gelingt, würde das die Transfergerüchte um ihn befeuern. Die Wintertransferzeit naht ja. Konate hat einen Vertrag bei 2028, soll aber ebenso wie Roko Simic bei Eintracht Frankfurt ein Thema sein. An den holländischen Schiedsrichter mit türkischem Namen, Serdar Gözubüyuk, hat Torhüter Alexander Schlager gute Erinnerungen: Als er pfiff, hat er schon einen wichtigen Sieg gefeiert. Mit Österreich im September beim 3:1 in der EM-Qualifikation gegen Schweden in Stockholm.

Foto: Red Bull Salzburg.

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