Wenn durchtrainierte Spitzenfußballer in ihrem beste Alter kollabieren, zählt das alles andere als zum Alltag. Das sind Alarmzeichen. In der Bundesliga passierte dies nun zum zweiten Mal in zwei Monaten: Zunächst bei Rapids Tormann Richard Strebinger am 24.August im Match gegen den LASK im Hütteldorfer Allianz-Stadion, letzten Montag bei Red Bull Salzburg und seinem Verteidiger Patrick Farkas. (Bild oben). Damit rückte der Meister erst drei Tage später, nach dem Champions League-Spiel gegen Napoli, heraus. Im Prinzip gibt´s eine Nachrichtensperre. Einen Tag vor der Aufregung in Salzburg hatte es auch eine in München bei Bayern München gegeben: Da brach Trainer Niko Kovac aufgeschreckt das Sonntag-Training ab, als Corentin Tolisso während einer Pause im Abschluss-Spiel sich auf den Rasen setzte, mit der rechten Hand aufs Herz fasste. Noch auf dem Platz checkte ihn Mannschaftsarzt Peter Ueblacker durch. Der französische Weltmeister deutete Schwindelgefühle an. Der Arzt griff zum Handy, Toliso konnte in die Kabine gehen. Es dürfte zum Glück bei einem kurzem schummrigen Gefühl geblieben sein. Sonst hätte der 25 jährige Tolisso nicht am Mittwoch in der Champions League bei Olympiakos Piräus 45 Minuten lang spielen können.
Nicht so gut ging es aus, als sich Strebinger vor zwei Minuten nach einer Viertelstunde auf den Rasen setzte, ans Herz griff. Kurz darauf kam für ihn Tobias Knoflach ins Spiel, von Herzrasen bei Strebinger war die Rede. Rapid-Arzt Thomas Balzer ließ ihn mit der Rettung ins Wilheminen-Spital bringen. Am Abend durfte Strebinger nach Hause, wurde am Tag danach genau durchgecheckt. Das Ergebnis davon: Ein kleiner Eingriff über die Leistengegend, um die Wiederholung der Herzrhythmusstörungen bei dem 26 jährigen zu verhindern. Strebinger musste eine Woche pausieren, verpasste zwei Spiele, stand aber danach schon in fünf Partien wieder im Tor. Bei Farkas muss es sich um eine schlimmere Sache handeln. Bitter für den 27 jährigen Verteidiger aus dem Burgenland, der in den letzten drei Jahren viel Verletzungspech mit Meniskus- und Kreuzbandriss hatte, am 1.Mai seine Leidenszeit aber mit dem Führungstor beim 2:0 im Klagenfurter Cupfinale gegen Rapid endgültig beendet zu haben schien. Dabei blieb es aber leider nicht einmal ein halbes Jahr lang.
Farkas kippte Montag vor dem Training in Taxham um, wurde ins Spital gebracht, zum Unterschied von Strebinger stationär aufgenommen. Laut Salzburg-Verlautbarung werde es einige Zeit, sprich mehrere Wochen, in Anspruch nehmen, um die genaue Ursache des Zusammenbruchs festzustellen Zum Wochenende darf Farkas vermutlich das Spital verlassen. Wann er wieder an Training denken kann, steht in den Sternen: „Es wird Geduld und Zeit brauchen“, hieß es auf der Video-Botschaft von Farkas an die Fans. Details kommen auf seinen verständlichen Wunsch nicht an die Öffentlichkeit Er bestritt in dieser Saison acht Spielen in der Bundesliga und eines im Cup über die volle Distanz.