Fußball

Nicht bei Austria, sondern in Köln: Comeback von Manfred Schmid zum Geburtstag

Einen Tag vor seinem 48. Geburtstag machte am Dienstag beim 1.FC Köln, bei dem Louis Schaub nach seinem Knochenmarksödem wieder ins Mannschaftstraiing einstieg, der Name von Manfred Schmid die Runde: Der ehemalige Austrianer kehrt nach 14 Monaten wieder zum Traditionsklub zurück. Nicht mehr in den Trainerstab, in dem er in den Erfolgsjahren 2013 bis 2017 der wichtigste Assistent an der Seite von Peter Stöger war, wie zuvor schon in der bisher letzten Meistersaison der Austria und in Wr.Neustadt, sondern als Chefscout. Da folgt er auf Nils Schmadtke, der zum Jahreswechsel den Job quittierte hatte. Das ist der Sohn des nunmehrigen Wolfsburg-Sportchefs Jörg Schmadtke, der diesen Job in Köln hatte, als es mit Stöger und Schmid nur bergauf ging. Beim Abwärtstrend  im Herbst 2017, vielleicht auch eine Folge von Schmadtkes mißglückter Personalpolitik war, warf er offiziell das Handtuch. Das geschah nicht zu seinem finanziellen Nachteil.

Schmid hat dank seiner menschlichen und fachlichen Qualitäten in Köln ein hohes Ansehen. Das war  nur rund um den Dezember 2017, als er mit Stöger gehen musste und eine Woche danach mit ihm zu Borussia  Dortmund gewechselt war, kurzfristig anders. In Dortmund waren Schmid und der deutsche Ex-Teamspieler Jörg Heinrich (Bild oben) Stögers engste Vertraute beim erfolgreichen Kampf um den Champions League-Platz. Danach ging es in Dortmund nicht mehr weiter, Stöger verlegte seinen Wohnsitz wieder in die Wiener Heimat, Schmid blieb in Köln. Die Kontakte zu Kölns Führungsetage im Geißbockheim blieben intakt. So erinnerte man sich jetzt wieder an ihn. Nur zur Erinnerung: Mit Stöger und Schmid war Köln souverän in die erste Liga aufgestiegen, hatte dort in der ersten Saison souverän den Klassenerhalt und in der zweiten sensationell den Sprung in die Europa League, die erste Kölner Qualifikation für den Europacup nach einem Vierteljahrhundert geschafft. Mit dem Abgang von Torjäger Anthony Modeste nach China begann der Abwärtstrend. Jetzt ist Modeste wieder zurück in Köln.  Aber Sportchef Armin Veh sieht nach drei Pleiten schon den Aufstieg in Gefahr, obwohl diesmal viel mehr in die Aufstiegstruppe investiert werde konnte, etwa mit Schaub und zuletzt mit Florian Kainz, als vor sechs Jahren  zu Zeiten von Stöger und Schmid, als Schulden abgebaut werden mussten. Jetzt gilt Köln als reichster Zweitligist Deutschlands.

Mit dem Kölner Comeback ist das Kapitel Schmid als Cheftrainer bei Austria nicht aktuell. Das war es im letzten Frühjahr, als es darum ging, ob Thomas Letsch über das Saisonende hinaus bei Austria Trainer bleibt. Der damalige violette Sportchef Franz Wohlfahrt war zu Schmid nach Köln geflogen, wenig später wurde auch dessen Nachfolger Ralf Muhr vorstellig. Muhr und Schmid kennen sich aus den Zeiten, in denen der die U19 und die violetten Amateure trainierte. Zuvor spielte Schmid 14 Jahre für Austria. Doch dann entschieden AG-Vorstand Markus Kraetschmer und Muhr gegen Schmid, für die Fortsetzung der Letsch-Ära. Den Grund hörte man nie offiziell, nur hinter den Kulissen: Schmids Forderung, nach einem kompletten Neubeginn mit einem Austausch des gesamten Betreuerstabs  hätte die Austria überfordert.  Bisher verlief die Saison ja nicht nach Wunsch, wurde nicht den eigenen Ansprüchen gerecht. Wenn am Ende erneut die Qualifikation für den Europacup verpasst wird, könnte auch über Schmid wieder geredet werden. Die Frage ist, ob er dann den neuen, interessanten Job in Köln aufgeben würde. Zuletzt war er in Wien bei der ÖFB-Trainerfortbildung im Jänner. Auch an Stögers Seite wie früher in Köln (Bild oben).

Foto: © Bild Zeitung.

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