Nur ein Sieg von Eishockeymeister Red Bull Salzburg in den letzten fünf Spielen. Und der gelang schon am 3. Dezember. Das 2:3 (0:0,1:1, 1:2) beim Nachzügler Vienna Capitals bestätigte vier Tage nach dem 1:7-Heimdebakel gegen Pustertal das bedenkliche Tief. Unglaublich, dass der Titelverteidiger alle drei bisherigen Saisonduelle gegen den Nachzügler verlor. Wenn sich das nicht ändert, dann wird sich auch Teamchef Roger Bader seine Gedanken machen müssen. Denn die meisten Kandidaten für den WM-Kader kommen von den Bullen. Aber sie bleiben doch einiges schuldig. Routinier Peter Schneider ist derzeit der einzige Salzburg-Stürmer, der mehr als zehn Tore erzielte, Teamstürmer Ali Wukowits wartet weiter auf seinen ersten Saisontreffer: „Wir spielen ganz einfach schlecht“, gab Schneider unumwunden zu.
Die Capitals feierten erstmals seit November, erst zum dritten Mal in der ganzen Saison zwei Siege hintereinander. Damit war nicht unbedingt zu rechnen. Mit Lukas Piffl und Matthias Böhm sorgen zwei „Eigengewächse“ für die ersten zwei Tore, die Verteidiger wie Dominic Hackl (Bild) fanden fast immer Mittel, um die Salzburger zu stoppen. Auf Platz zehn, sprich Olimpija Laibach, fehlen noch vier Punkte, die Slowenen haben ein Spiel weniger ausgetragen. Um das vorzeitige Saisonende im Februar zu verhindern, noch in die Pre Playoffs zu kommen, müssten die Capitals auch Donnerstag bei den Grazer 99ers, dem Schusslicht der Liga, gewinnen. Vor dem Mammutprogramm mit acht Runden bis zum 14. Jänner rüsteten die Capitals auf. Am Tag nach dem Sieg über Salzburg präsentierten sie mit dem 24 jährigen Kanadier Zane Franklin einen neuen Stürmer. Das ist der neunte Legionör im Kader. Zu Saisonbeginn waren es acht, von denen sich drei als Fehlgriffe erwiesen, bereits ausgetauscht wurden. Die schwedischen Verteidiger Oskar Drugge und Stefan Warg sowie der tschechische Stürmer Micha Stinil.
Die neue Hoffnung Franklin absolvierte in dieser Saison 23 Spiele für die Idaho Steelheads in der East Coast Hockey League, kam beinahe pro Partie auf einen Scorerpunkt. Franklin spielte bei Idaho mit dem neuen Caps-Verteidiger Seamus Donohue zusammen. Für Franklin ist es das erste Engagement in Europa.
Foto: EC Red Bull Salzburg.