Eishockey

Der Letzte sorgt für Aufregung in der Eishockeyszene

Fehervar geht als Tabellenführer in die kurze Weihnachtspause der ICE-Eishockeyliga, wird auch Stefanitag an der Spitze bleiben. Obwohl die Ungarn Donnerstag das Spitzenspiel beim Zweiten, den Linzer Black Wings Linz, 2:3 verloren. Der Vorsprung beträgt sechs Punkte, allerdings haben die Linzer ein Spiel weniger ausgetragen. Auf den Rängen drei und vier folgen der KAC und Meister EC Red Bull Salzburg, bei dem derzeit irgendetwas nicht stimmen kann, wie das schlimme 1:7-Heimdebakel gegen Pustertal nach 1:0-Führung zeigte. So wird es sicher nichts mit dem angestrebten Triple. Am Dienstag gastiert der angeschlagene Titelverteidiger in Wien bei den Vienna Capitals, die mit dem 2:1 bei den Innsbrucker Haien nach Penaltyschießen wieder etwas Hoffnung schöpften. Allerdings beträgt der Rückstand auf Rang zehn, mit dem man in die Pre-Play-offs kommt, fünf Punkte. Die Innsbrucker sorgten mit dem Rauswurf von Braden Shaw für unerwartete Schlagzeilen. Dafür muss es triftige Gründe gegeben haben, denn letzte Saison wurde der 31 jährige kanadische Stürmer noch zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt.

Für die meiste Aufregung sorgt derzeit allerdings der Letzte, die Grazer 99ers. Weil der jetzt schon praktisch die Transferzeit eröffnete. Das hängt mit dem Präsidentenwechsel nach Saisonende zusammen .Der Unternehmer Herbert Jerich folgt auf Jochen Pildner-Steinburg, der nach 25 Jahren abtritt, zeigte schon vor Jahren, dass er bereit ist, etwas zu investieren, wenn es ihm das wert scheint. Das war 2012/13 das kurze Gastspiel von Thomas Vanek in Graz, elf Spiele während des NHL-Breaks. Jetzt will Jerich offenbar den Aufschwung der 99ers von einem Nachzügler zu einer Mannschaft, die regelmäßig und sicher in die Play offs kommt, möglich machen. Der erste Schritt ist getan: Er verpflichtete einen Sportchef, den die Grazer derzeit nicht haben. Manager Bernd Vollmann kümmerte sich auch um sportliche Belange. Was sich ebenso wenig bewährte wie bei den Vienna Capitals das gleiche Modell mit General Manager Franz Kalla.

Vollmann wird sich künftig nur um wirtschaftliche Agenden wie Sponsorbetreuung etc. kümmern. Für den Sport wird der Villacher Philipp Pinter, zuletzt U 20-Teamchef, zuständig sein. Er spielt von 2014 bis 2016 für die Grazer, kennt die Szene. Jerich präsentierte Pinter dieser Tage vor dem 99er-Trikot von Vanek (Bild), gab ihm einen Dreijahresvertrag. Pinter begann prompt, aktiv zu werden. Indem er österreichischen Teamspielern lukrative, längerfristige Angebote unterbreitete. Er will keine ausrangierten Cracks holen, sondern einen guten Österreicher-Kern von hungrigen Spielern aufbauen. Pinter „wildert“ praktisch bei allen österreichischen Klubs, vor allem beim KAC. Der 26 jährige Center Lukas Haudum soll bereits „ja“ zu einem Dreijahresvertrag in Graz gesagt haben, Niki Kraus überlegt noch, auch den 34 jährigen Kapitän Thomas Hundertpfund beschäftigt die Anfrage von Pinter.

„Es ist nicht das Ziel, nicht Letzter zu werden“, skizzierte er etwas sarkastisch seine Pläne. Klar müsste normal auch sein, dass Pinter als Grazer Sportchef nicht U 20-Teamchef bleiben kann. Der schwedische Trainer Johan Penneborn hat bei Pinter keine Zukunft in Graz. Das wird wohl erst zum Saisonende offiziell. Den Namen des Nachfolgers kennt man bereits: Dass wird der Klagenfurter Harry Lange, derzeit noch beim deutschen Zweitligisten Bad Nauheim, bei der letzten WM in Tampere einer der Assistenten von Teamchef Roger Bader.

Foto: Graz99ers.

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