Fußball

Nur drei Minuten Hoffnung: Zum Aufbäumen fehlte Rapid die Qualität

Sturm erkämpfte mit dem letzten Aufgebot ein sensationelles 1:1 bei Spaniens Tabellenführer Real Sociedad, der LASK schlug trotz zehn Ausfällen Alashkert Erewan 2:0, Rapid ging trotz sechs Ausfällen bei Kroatiens Meister Dinamo Zagreb vor 11.000 Zuschauern zwar nach acht Minuten überraschend in Führung, aber die Hoffnung auf die Sensation dauerte nur etwas mehr als drei Minuten. Nach dem Ausgleich hatte Rapid nichts mehr entgegenzusetzen, verlor 1:3 (1:2). Wobei der Vergleich zwischen LASK und Rapid nicht ganz zulässig ist: Zwischen ihren Gegnern Alashkert und Dinamo Zagreb liegen fußballerische Welten. Da Genk gegen West Ham ein 2: 2 (1:0) schaffte, steht Rapid unter Druck. Gegen Tabellenführer West Ham muss der Gruppenletzte am 25. November im Weststadion  eine Überraschung liefern, um im Europacup überwintern zu können. Ein Rückschlag für Trainer Didi Kühbauer und seinen Assistent Manfred Nastl (Bild oben)

Zu den Ausfällen von Leo Greiml, Dejan Petrovic und Taxiarchis Fountas kam am Spieltag noch der von Filip Stojkovic. Der Routinier meldete sich mit muskulären Problemen ab. Die auch Kevin Wimmer weiterhin bremsten. Da  Kühbauer mit drei Innenverteidigern agieren wollte, kam der 20 jährige Martin Moormann zu seinem Startelfdebüt. Zuvor spielte er vier Minuten in der Bundesliga, 28 beim Cupaufstieg in Amstetten. Nach 21 Minuten musste auch Moorman raus: Zusammenprall mit Emanuel Aiwu, ein tiefes Cut, an Weiterspielen nicht zu denken. Ihn ersetzte der 17 jährige Leopold Querfeld aus der zweien Mannschaft. Für den Sohn des Besitzers des elegantesten Kaffeehauses von Wien, des Cafe Landtmann, war es überhaupt das Debüt. Er schlug sich mehr als passabel. Auf der Bank saßen nach drei Spieler aus der zweiten Mannschaft, von denen Dennis Bosnjak zu einem Kurzeinsatz kam.

Ein Traumpass von Robert Ljubicic zu Christoph Knasmüllner sorgte nach acht Minuten für Rapids Führung durch den Ersatz für Fountas. Ansonst tauchte Knasmüllner meist ab, war kaum im Spiel. Das rasche Ende der grün-weißen Hoffnungen kam schon 3:20 Minuten später: Auf der rechten Abwehrseite, dort, wo normal Routinier Stojkovic spielt, konnten Kelvin Arase und Emanuel Aiwu Mislav Orsic nicht stoppen, bei dessen Flanke stand Max Ullmann zu weit weg von Bruno Petkovic, der das per Kopf nützte. Auch Dinamos Führung nach 34 Minuten entstand über die rechte Abwehrseite: Bartol Franjic kam gegen Aiwu und Arase durch, Komnen Andric nützte die Vorlage, kam vor Querfeld an den Ball. „Bei beiden Toren haben wir uns schülerhaft angestellt, das müssen  wir besser verteidigen“, gestand Kapitän Max Hofmann, „ein braver Auftritt ist international zu wenig“. Ähnlich sah es Kühbauer: „International braucht es einen Tick mehr. Es wäre möglich  gewesen, etwas mitzunehmen, aber Dinamo kam ohne Chancen zu den ersten zwei Toren.“

Kühbauer brachte zur Pause Thorsten Schick für Arase, aber nach vorne ging gar nichts. Und bald sah er ein, das zum Aufbäumen nicht der Wille, sondern die Qualität fehlte, keine Chance auf den Umschwung bestand.  Also holte er nach 69 Minuten mit Ercan Kara und Marco Grüll Rapids beste Torschützen vom Rasen. Zwecks Schonung für das Sonntagspiel in Wolfsberg. West Ham lag zur Pause in Genk 0:1 zurück, drehte durch einen Doppelpack des Algeriers Said Benrahma das Spiel, drei Minuten vor Schluss verhinderte ein Eigentor von Tschechiens Teamkapitän Tomas Soucek per Kopf den vierten West Ham-Sieg, verschlechterte Rapids Situation.

Kein guter Abend war es auch für Rapids Ex-Kapitn Stefan Schwab mit Paok Saloniki mit der 1:q2-Heimniederlage gegen FC Kopenhagen. Auch Aleksandar Dragovic verlor daheim mit Roter Stern Belgrad (0:1 gegen FC Midtjylland), Peter Stöger schaffte auch im vierten Anlauf mit Ferencvaros keinen Punkt, verlor in Budapest das grün-weiße Duell gegen Celtic Glasgow 2:3. Christopher Trimmel zog mit Union Berlin vor 30.0000 Zuschauern im Olympiastadion im Österreicher-Duell gegen Gernot Trauner und Feyenoord Rotterdam den kürzeren: Beim 1:2 (1:1) erzielte er mit einem 20 Meter-Kracher den Ausgleich, im Finish sah er die gelb-rote Ampelkarte.

 

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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