Eishockey

Österreichs erster Sieg nach elf Niederlagen gibt zu denken

Im letzten Länderspiel des Jahres sorgte Österreichs Eishockeyteam nach elf Niederlagen in Serie wieder für einen Sieg. Trotzdem gab das 3:1 (1:1, 0:0, 2:0) gegen Dänemark mit einem starken David Madlener im Tor bei den MECA-Hockey Games in Lorenskog einen Tag nach dem 1:3 (1:1, 0:1,0:1) gegen Norwegen, bei dem David Kickert zwischen den Pfosten stand,  zu denken. Speziell wegen der Erkenntnis von Teamchef Roger Bader, die er  sicher nicht leichtfertig formulierte: „Der Teamspirit war sehr gut, viel besser als bei der  Weltmeisterschaft in Bratislava!“ Damit gab er indirekt zu, dass vor sechs Monaten bei Österreichs unnötigsten Abstieg aller Zeiten mehr nicht funktionierte als nur die Tormannleistungen und die Chancenverwertung. Oder soll man den Satz besser als Warnschuss in Richtung der Routiniers verstehen, auf die er in Norwegen verzichtet hatte? „In Bratislava war der Teamspirit nicht so gut wie ein Jahr zuvor in Kopenhagen“, erklärte Bader, „diesmal haben die jungen Spieler darauf gebrannt, sich zu zeigen!“

Bader gab wieder vielen die Chance, sich auf internationalem Level zu präsentieren. Weil er überzeugt, dass dies den einzig richtigen Weg bedeutet, ihnen in ihrer Entwicklung zu helfen. Der jüngte von ihnen, der 21 jährige KAC-Stürmer Daniel Obersteiner, brachte mit seinem ersten Tor im dritten Länderspiel zum 2:1 gegen Dänemark Österreich am Freitag auf die Siegesstrasse. Der beste Torschütze war der acht Jahre ältere Kapitän Manuel Ganahl . Der gebürtige Vorarlberger, im Sommer nach einer lehrreichen Saison in Finnland nach Klagenfurt zum KAC zurückgekehrt, traf gegen Norwegen einmal, gegen die Dänen zweimal traf. Zum 3:1 ins leere Tor, als die Dänen ohne Tormann noch um den Ausgleich kämpften: „Ganahl hat einen sehr guten Job gemacht“, lobte Bader.  Donnerstag bei der Niederlage gegen Norwegen gelang es, die vorgegebene Marschroute,, mit einfachem, geradlinigen Spiel für Druck zu sorgen,  nur ein Drittel umzusetzen. Freitag gelang dies schon länger und besser: „Weil wir punkto Umschaltspiel und Abschluss die richtigen Schlüsse gezogen haben“, sagte Bader, „enormen Kampfgeist und große Energie zeigten!“

Die richtigen Schlüsse zog auch das Duo der 22 jährigen Verteidiger, das Bader einsetzte, nämlich Michael Kernberger vom KAC und Lukas Birnbaum von den Vienna Capitals. Im zweiten Spiel klappte es schon viel besser als im ersten. Der herausragende Verteidiger war ebenfalls ein 22 jähriger, nämlich Bernd Wolf, der ehemalige Bern-Legionär bei Villach. Eine Theorie traute sich Bader nach den zwei Partien aufzustellen: „Wäre Kickert schon letzte Saison so wie jetzt die Nummer eins im Tor von Linz gewesen, hätte es den Abstieg von Bratislava nicht gegeben!“ Die nächsten Spiele des Teams werden erst im Februar 2020 beim Österreich-Cup gegen Norwegen, Dänemark und Frankreich stattfinden. Bis dahin dominiert die Liga,die sich Freitag wenige Stunden vor dem Sieg des Teams in punkto Spannung und Ausgeglichenheit als Nummer drei in Europa präsentierte und lobte. Von den bisher 81 Partien endeten 18 nach regulärer Spielzeit ohne Sieger, mit einem Unentschieden. 22,2 Prozent gingen also in die Verlängerung. Auf einen höheren Prozentsatz kamen nur die Ligen in der Schweiz und Dänemark. Da drängt sich die Frage auf: Na und? Hilft das dem Team weiter? In der Schweiz und Dänemark dürfen weniger Ausländer spielen.

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